Anreise und Kalahari Anib Lodge

Freitag, 27.06.08

Um 07:20 Uhr Ortszeit sind wir nach fast 9 Stunden Flugzeit (von Frankfurt 22:40 Uhr) in Windhoek gelandet. Bis zum Ansatz der Landung habe ich versucht, aus dem Fenster eine Ortschaft auszumachen, aber ich sah NICHTS - es gab nur eine Landebahn und ansonsten Wildnis. Als wir aus dem Flugzeug stiegen, mussten wir zu Fuss über das Rollfeld bis zum Flughafengebäude gehen.

Während ich versuchte, unser Geld in Namibische Dollar zu tauschen, klärte Thomas schon einmal die Übernahme unseres Mietfahrzeugs bei der Firma Hertz. Wir hatten einen 4 x 4 Nissan Double Cab gebucht und dieser bestand aus einer Fahrerkabine und einem getrennten Kofferraum.

Bei der Übernahme des Wagens fragte ich dann nach einem Reservekanister und Verbandskasten, da beides nicht im Wagen lag. Auf die Frage erhielt ich die Antwort, dass es “so etwas” in Namibias Leihwagen nicht gäbe. Damit war das Thema erledigt. Na denn!

Gegen 09:15 Uhr konnten wir uns dann auf den Weg machen. Wir hatten uns entschieden, Windhoek zu umfahren und direkt Richtung Süden zur Kalahari Anib Lodge aufzubrechen. Auf dem Weg dorthin fuhren wir durch eine faszinierende Landschaft - alles wirkte sehr trocken und trotzdem erkannte man viele Grüntöne, die einem eine “saftige Landschaft” vorgaukelten. Schon zu Beginn unserer Fahrt fielen uns am Strassenrand eine Gruppe von Affen und Warzenschweinen auf. Wir konnten unser Glück kaum fassen und wurden immer wieder von freilaufenden wilden Tieren verwöhnt.

Unser erster Stopp war ein winziger Ort namens Dordabis, ca. 75 km vom Flughafen Windhoek entfernt. Hier deckten wir uns in einem kleinen Laden direkt an der Tankstelle mit Keksen und Getränken für die Weiterfahrt ein.

Auf dem Weg zu Kalahari Anib LodgeDie Strassen - sobald man die Hauptverkehrsstraße verliess - bestanden weitgehend aus Schotter und Sand und es erforderte schon eine hohe Konzentration, diese zu befahren. Außerdem staubte es ganz ordentlich, so dass wir teilweise die Fenster schliessen mussten, vor allen Dingen, wenn uns Autos entgegen kamen. (Das war aber nicht so häufig der Fall.)

Das Landschaftsbild änderte sich oftmals von ganz flachen Gräserflächen bis hin zu hügeligem Gelände. War vor einer Kurve nur weite Ebene zu sehen, konnte es dahinter schon ganz anders aussehen. Plötzlich gab es kleine Bäume, Büsche und dann wieder nur Gräser. Auch die Farbe der Erde veränderte sich immer wieder.

Kalahari WüsteAls wir an den Ausläufern der Kalahari vorbeikamen, waren wir ganz begeistert, von dem roten Sand, der sich auf einmal in schmalen Streifen durch die restliche Landschaft schlängelte. Vor lauter Fotostopps kamen wir kaum weiter. Die letzten 50 km Fahrt fielen uns dann doch schwer. So langsam machte sich der fehlende Schlaf der letzten Nacht bemerkbar und wir waren froh, als wir das Tor der Kalahari Anib Lodge vor uns sahen. Mittlerweile war es 14:30 Uhr. Der Empfang mit einem kalten Glas Saft hat uns richtig gut getan. Von der Logde waren wir ganz begeistert. Kalahari Anib LodgeSie lag wunderschön in die Landschaft eingebunden und bestand aus dem Haupthaus mit Rezeption, Speisesaal und Bar. Die einzelnen Zimmer waren in separaten Häuschen untergebracht, die rund um einen Pool angeordnet waren. Wir bekamen 2 Doppelzimmer direkt nebeneinander, mit Blick auf die Umgebung der Lodge.

Um 15:30 Uhr wurde eine Sundowner-Fahrt durch die Kalahari-Ausläufer angeboten, zu der wir uns direkt anmeldeten. Die Müdigkeit war angesichts der tollen Umgebung verflogen. Da wir bis zum Sundowner noch etwas Zeit hatten, beschlossen wir, kurz in den Pool zu springen. Als ich jedoch schon nur den Fuß in den Pool gehalten habe, entschied ich mich spontan dagegen. Das Wasser war eiskalt, was - wie ich später am eigenen Leib herausgefunden habe - daran lag, dass die Temperatur nachts noch auf 0° C sanken. Thomas und Simone ließen sich es aber nicht nehmen und schwammen eine Runde.

Sundowner Fahrt durch die KalahriUm 15:30 Uhr warteten dann auch schon 6 offene Fahrzeuge auf uns. Im ersten Moment war ich etwas geschockt, da eine Reisegruppe von fast 20 Personen auch an der Fahrt teilnehmen sollte. Dann aber stellten wir fest, dass ein Fahrzeug für uns und noch 2 andere Paare, die als Individualtouristen unterwegs waren, reserviert war. Wir fuhren getrennt von der Reisegruppe los und waren nach kurzer Zeit alleine in der Landschaft unterwegs. Da wir im afrikanischen Winter unterwegs waren, stand die Sonne schon tief am Himmel und das Spiel von Licht und Schatten auf der Landschaft war atemberaubend. Wir sahen viele Tiere (Strauße, Erdmännchen, Zebras, Oryxe etc.), deren Fell und Gefieder im orange glühenden Sonnenschein strahlten. Auch wenn die Tiere teilweise weit entfernt standen, ergab das ganze doch eine tolle Stimmung.

Kameldornbaum mit Nest von WebervögelnWir kamen auch an einigen Bäumen vorbei, in denen gigantisch große Nester hingen. Hier bauen die Webervögel ihre Nester so nah aneinander, dass es nach einigen Jahren (20 - 25 Jahre) so aussieht, als ob der Baum riesige Mützen tragen würde. Wir haben uns so ein Nest auf einem Kameldornbaum aus nächster Nähe angesehen und es herrschte ein reges Kommen und Gehen.

Vor einem Erdloch saß ein noch ganz junges Erdmännchen, das sich überhaupt nicht von uns stören ließ und so konnten wir dem drolligen Kerlchen eine ganze Weile zuschauen.

Abendstimmung in der Kalahari WüstePünktlich für den Sonnenuntergang sind wir dann auf eine Sanddüne gefahren; dort hat unser Fahrer “Joseph” einen Tisch mit Getränken und Knabbersachen aufgebaut. Mit einem Becher Wein haben wir dann den Sonnenuntergang beobachtet. Einfach nur genial!

Kaum war die Sonne jedoch untergegangen, wurde es empfindlich kalt. Joseph hatte mittlerweile die Sachen wieder verpackt und wir machten uns auf den Rückweg zur Lodge. Auf dem Wagen haben wir ordentlich gefroren, trotz dicker Pullover, die wir uns schon mitgenommen hatten, waren wir ziemlich durchgefroren, als wir in der Kalahari Anib Lodge ankamen. Man merkt, dass die Unterkünfte in Namibia nicht auf Winter eingestellt sind, da sie keine Heizung haben und kaum warm werden. Nach einer heißen Dusche und einem Amarula am offenen Kamin ging es uns dann aber schon wieder etwas besser.

Um 19:00 Uhr gab es Abendessen und wir bekamen einen separaten Tisch für 4 Personen. Das 4-Gänge-Menü wurde auf 3 verschiedenen Sprachen vorgestellt: zuerst auf englisch, dann auf deutsch und zu guter Letzt auf damara-nama (die Sprache der Einheimischen mit Klick- und Schnalzlauten). Ob alles wirklich 1:1 übersetzt wurde, lassen wir mal dahin gestellt, weil sich die Bediensteten selber vor Lachen kaum halten konnten, als sie es vortrugen.

Hier das Menü im Einzelnen:

Vorspeise: Hähnchenfleisch auf Papaya und Salat
Zwischenspeise: Gemüsesuppe mit Croutons
Hauptspeise: Springbock auf Maisbrei mit Bohnen und Möhren
Nachtisch: Küchlein mit Vanilleeis und Karamelgitter

Es hat alles gut geschmeckt und die Atmosphäre in dem Speisesaal war richtig toll. Wir waren aber so müde, dass wir schon um 20:30 Uhr in unsere Zimmer gegangen sind und ich bin sofort eingeschlafen.

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