Köcherbaumwald, Cañon Village

Samstag, 28.06.08

Um 08:00 Uhr gingen wir frühstücken und stellten fest, dass wir die Lodge fast für uns alleine hatten, Buffetda die Reisegruppe wohl schon vorher abgereist war. Das Frühstücksbuffet gab alles her, was das Herz begehrt: Obst, Speck + Ei, Aufschnitt, Käse, Müsli, Säfte, verschiedene Brotsorten, Joghurt, frische Muffins ...

Wir frühstückten gemütlich und ausgiebig, danach ging es zum Koffer- und Wagenpacken. Gerade als wir losfahren wollten, sahen wir eine Frau, die ihr Pferd an den Zügeln führte und neben ihr lief ein Springbock. Anscheinend gehörte er zum Haus, sie bat uns aber, es nicht anzufassen. Trotzdem fanden wir es toll, dieses Tier in aller Ruhe aus der Nähe betrachten zu können.

unterwegsUnsere Weiterfahrt führte uns dann erst einmal über die “Autobahn” - bei uns wäre das eher eine mittelprächtige Landstrasse, was aber den Vorteil hatte, dass sie asphaltiert war und wir somit schneller als 60 bis 80 km/h fahren konnten. In Mariental entdeckten wir dann einen grossen Supermarkt und so haben wir einen Stopp eingelegt und uns wieder mit Getränken und Essen eingedeckt. Diese Einkaufsaktionen haben richtig Spaß gemacht, weil erstens das Klientel so ganz anders ist als in Europa und die Menschen dort immer fröhlich gelaunt sind und singen und zweitens, weil es spannend ist zu sehen, welche Produkte dort angeboten werden. Anschliessend haben wir noch aufgetankt und dann ging es weiter.

NKöcherbaumwaldach gut 3 Stunden Fahrt kamen wir am Köcherbaumwald in der Nähe von Keetmanshoop an. Der Eintritt kostete 200 N$ und wir fuhren bis zum Parkplatz am Camping Site. Wir waren die einzigen Besucher zu dieser Zeit und ausser Klippschliefern, Erdmännchen und einer Reihe von Webervögeln haben wir niemanden getroffen. Durch den Begriff “Wald” hatte sich Thomas Klippschlieferdie Nähe der Bäume zueinander viel enger vorgestellt und war etwas enttäuscht, dass die Bäume vereinzelt auf dem Gelände standen. Da ich mir vorher keinen Gedanken über diesen Wald gemacht hatte, war ich ganz begeistert davon. Insgesamt sind wir gut 1 ½ Stunden durch das Gelände gestreift und haben uns die Pflanzen und ich vor allen Dingen die Klippschliefer angeschaut. Während ich versuchte, zwei spielende Tiere zu filmen, merkte ich gar nicht, dass sich ein Dritter von der Seite an mich herangeschlichen hatte und fast 1 m neben mir saß.

Leider saß uns die Zeit im Nacken. Der Nachteil an dieser frühen Reisezeit ist wirklich, dass die Sonne schon so früh untergeht und so machten wir uns auf den Weg zum Fish River Cañon und unserer nächsten Unterkunft Abendstimmungdem Cañon Village, die wir auf jeden Fall noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wollten.

Mittlerweile fuhren wir nur noch über Schotterstrassen und konnten teilweise nicht schneller als 50 km/h fahren. Die Fahrt führte nun durch eine tolle Berglandschaft und durch die immer tiefer stehende Sonne kamen die warmen Farben von Gräsern und rotem Sand so richtig zur Geltung. Einmal mussten wir einen mit Wasser überfluteten Bachlauf durchqueren, obwohl es rundherum geradezu staubtrocken war. Glücklicherweise war vor uns ein Fahrzeug in Gegenrichtung durchgefahren und so wussten wir, dass wir keinerlei Probleme haben würden, das Bachbett zu durchfahren.

Haupthaus Canon VillageJe näher wir dem Cañon Village kamen, desto mehr Tiere tauchten am Strassenrand auf. So schön wir das auf der einen Seite auch fanden, andererseits lagen unsere Nerven blank, da sich die Strecke immer mehr zog, es dunkel wurde und wir mit den Tieren sehr aufpassen mussten. Kurz nach Sonnenuntergang sahen wir das Cañon Village dann vor uns liegen. Die letzten Kilometer konnte man nicht schneller als 30 km/h fahren, da der Strassenbelag so wellblechartig war, dass man sofort die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hätte, wenn man schneller gewesen wäre.

Das Cañon Village liegt direkt in die Berge eingebettet. Teilweise sind die Steinblöcke im Speisesaal als Wand mit verarbeitet, so dass man von aussen den Eindruck hatte, die Häuser sind im Felsen versteckt. Die ganze Kulisse der Umgebung zog einen sofort in seinen Bann. Wieder war es so, dass das Haupthaus die Rezeption und den Speisesaal beinhalteten vorne unser Doppelhausund die Unterkünfte im Gelände als kleine einzelne Häuschen standen, jeweils mit 2 Doppelzimmern als Wohneinheit.

Witzigerweise trafen wir in dieser Unterkunft wieder unsere Reisegesellschaft vom Morgen, die schon tagsüber am Cañon waren und am nächsten Morgen früh weiter mussten. Wir hingegen hatten es so geplant, einen kompletten Tag in dieser Umgebung zu verweilen und uns den Cañon in aller Ruhe anzuschauen.

BuffetDas Abendessen (3-Gang-Menü) war ein Traum. Die Vorspeise (eine Gemüsesuppe) wurde am Tisch serviert, den Hauptgang konnte man sich aus einem grossen Buffet selber zusammenstellen und der Nachtisch wurde wieder serviert. Auch hier hat alles hervorragend geschmeckt.

Für die Reisegesellschaft hat das Personal dann nach dem Essen noch Lieder vorgetragen und es war schön zu sehen, wie viel Spaß die Angestellten dabei hatten.

Auf dem Weg vom Speisesaal zu unUnser Zimmerserer Unterkunft konnten wir den grandiosen Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens bestaunen. Die einzigen Geräusche dabei war das Zirpen der Grillen und wieder hatten wir das Gefühl, ganz alleine in der Natur zu sein.

Die Zimmer waren sehr schön und mit Liebe eingerichtet, so dass wir uns dort auch sofort wohl fühlten. Das war uns auch wichtig, weil wir 2 Nächte in dieser Unterkunft bleiben wollten. 

Auch an diesem Tag wurden wir nicht alt. Schon um 22:00 Uhr lagen wir in unseren bequemen Betten und ließen die Ereignisse des Tages Revue passieren.

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