Kapstadt und Umgebung

False BayWie Thomas und ich ja schon überlegt hatten, machten wir einen „Umweg“ über das Weingut „Spier“, damit Sandra und Simone doch noch die Gelegenheit hätten, Geparden streicheln zu können. Die Fahrt dorthin war sehr kurz und führte durch eine interessante Bergwelt. Teilweise hatten wir wunderbare Fernblicke über die ”False Bay” zur gegenüberliegenden Küste und den Tafelberg.

Bei Spiers angekommen sind wir sofort zum Gepardengehege gegangen. Dort waren 2 ausgewachsene Geparden, die wir hätten streicheln können. Es war Vorschrift, dass man sich hinter die Geparden stellen musste (wenn diese vor einGepardenjungeem auf dem Boden lagen) und dann den Rücken der Tiere streicheln durfte. Nun war es aber so, dass diese beiden wohl keine Lust auf “Streicheleinheiten” hatten, denn entweder liefen sie durch das Gehege oder legten sich mit dem Rücken direkt an den Zaun. In einem separatem Gehege liefen 5 junge Geparden (4 - 5 Monate alt) herum und spielten. Laut Aushang durfte man auch in dieses Gehege, aber es sollte fast das 5fache kosten, wie bei den “alten” Geparden. Nachdem wir fast eine Stunde gewartet hatten, entschieden wir uns, in das Gehege mit den kleinen Geparden zu gehen. Dies war vor allem in der Hinsicht interessanter, dass wir uns dort frei bewegen konnten und mit den Geparden spielen durften.

Vor uns war gerade eine Familie im Gehege und während wir “auf unseren Einsatz” warteten, konnte ich sehen, wie der Vater seine Kinder und dStreicheleinheitenie Geparden mit einer Videokamera gefilmt hat. Beim näheren Hinsehen erkannte ich, dass er das gleiche Kameramodell hatte wie wir. Kurzerhand erzählte ich ihm von unserem Unglück mit der defekten Kamera und fragte ihn, ob er uns seine Kamera für einige Aufnahmen im Gehege leihen würde - Kassetten hatte ich ja noch reichlich. Er war sehr nett, gab uns die Kamera und sagte sogar noch, wir könnten uns ruhig Zeit lassen, sie Gepardwürden noch im benachbarten Restaurant essen und wir könnten die Kamera dann der Ange- stellten im Gehege geben, bei der er sich seine Kamera wieder abholen würde. Auf diese Weise konnte ich dann noch die ganze Aktion filmen.

Die kleinen Geparden waren ganz verspielt und ließen sich gerne streicheln. Teilweise hatten sie aber auch Blödsinn im Kopf und man musste schon mal schnell seine Finger in Sicherheit bringen. Simone und Sandra strahlten um die Wette und auch für uns Erwachsene war es ein einmaliges Erlebnis; nicht zu vergleichen mit der Streichelaktion der weißen Tiger. Gut 15 Minuten konnten wir uns in dem Gehege aufhalten - das war das Geld allemal wert.

 Anschließend sind wir zu unserer Unterkunft in Fishhoek gefahren - die letzte in diesem Urlaub. “A Whale of a Time” war wieder eine Wohnung, die uns in Begeisterung ausbrechen ließ. Wir hatten zu Hause schon bei der Planung beschlossen, nicht direkt in Kapstadt eine Unterkunft zu nehmen, da wir eher die Natur als die Stadt lieben. Unsere Wohnung war sehr geräumig und wirklich komfortabel eingerichtet, und lag in einem Haus am Hang, so dass wir einen tollen Blick auf die False Bay hatten. Der Balkon (ca. 10 m lang) war mit bequemen Möbeln ausgestattet, so dass wir uns dort wirklich gut aufhalten konnten. Der Blick von Wohnzimmer / Küche und unserem Schlafzimmer ging direkt aufs Meer hinaus. Das Wasser konnten wir sogar vom Bett aus sehen und von dort auch Wale beobachten.

Achtung, PinguineObwohl ich die Unterkunft kaum verlassen wollte, fuhren wir noch zum Boulders Beach in Simonstown - bekannt für seine Pinguin-Kolonien. Auf dem Weg dorthin fuhr Thomas auf einmal links ran - er hatte einen Wal gesichtet und kurz darauf sprang dieser doch tatsächlich mit seinem ganzen Körper aus dem Wasser! Unsere Begeisterung kannte keine Grenzen. In Boulders Beach stießen wir dann auf die Pinguine. Mein Gott, sind die niedlich. Wenn man sieht, wie die sich an Land bewegen, muss man automatisch lachen. Schon von weitem konnte man sie hören, wir wussten gar nicht, dass Pinguine wie Esel schreien. Mir blutete schon das Herz, dies nicht mit der Filmkamera festhalten zu können. Aber andererseits ist das ja vielleicht ein Grund, noch einmal hierher zu kommen. Direkt neben dem abgesperrten Teil des Strands war ein Schwimmbereich eingerichtet, so dass man - wenn man Glück hatte - mit den Pinguinen hätte schwimmen können. Leider hatten wir unsere Schwimmsachen nicht dabei und es war auch schon etwas später am nachmittag, so dass es wahrscheinlich auch zu kalt gewesen wäre, im Meer zu schwimmen. In der tollen Küche unserer Unterkunft habe ich es mir dann nicht nehmen lassen, selber zu kochen. Den Abend haben wir dann auch zu Hause genossen.

Junge Pinguine

Pinguin-Gruppe

Pinguine

Mittwoch, 25.08.04

Kap der Guten HoffnungAn diesem Morgen haben wir es ganz gemütlich angehen lassen. Zuerst haben wir von unserem Bett aus den Sonnenaufgang über der False Bay beobachtet. Danach haben wir auf unseren Balkon gefrühstückt - das Frühstück wurde uns von Angestellten auf den Balkon gebracht, der Tisch gedeckt und wir wurden erst gerufen, als alles fertig war. (Wir konnten am Vorabend Bescheid geben, was und wann wir frühstücken wollten!) Während des Frühstücks konnten wir 2 Wale direkt vor unserem Balkon beobachten, wie sie ganz gemütlich in der Bucht trieben und sich ausruhten. Gegen 10:00 Uhr sind wir dann zum Cape Point gefahren. Eigentlich wollten wir den Tag für den Besuch des Tafelberges nutzen, aber von unseren Alter Leuchtturm und Kap der Guten HoffnungGastgebern erfuhren wir, dass es so windig war, dass die Seilbahn für diesen Tag geschlossen worden war. Den “Cape of Good Hope Nature Reserve” hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Es handelte sich hierbei um eine Hochebene, die wunderschön war und sehr interessante Pflanzen barg. Außerdem wurde mir erst hier klar, dass das Kap der Guten Hoffnung und Cape Point zwei unterschiedliche Klippen sind. Wir sind zuerst am Cape Point zum alten Leuchtturm aufgestiegen.Neuer Leuchtturm am Cape Point Der Ausblick - bei strahlend blauem Himmel - war grandios. Aber es sollte noch besser kommen. Wir hatten nämlich entdeckt, dass es möglich war, noch näher an den neuen Leuchtturm, der noch ein Stück weiter auf einer Landzunge ins Meer hinein stand, zu gelangen. Und der Blick von dort zurück war einfach nur genial. Auf diesem Stück waren kaum Leute unterwegs. Die meisten Busse luden ihre Gäste für eine Stunde ab und diese hechteten dann nur zum alten Leuchtturm und wieder zurück. Unterwegs haben wir dann auch einen Pavian gesehen, der gerade aus einem Vogelnest Eier klaute.

Nachdem wir den Ausblick ziemlich lange genossen hatten, fuhren wir mit dem Auto durch die Landschaft bis zum Parkplatz “Olifantenbos”. Von dort aus sollte man nach einem kurzen Gehweg an ein “begehbares Schiffswrack” kommen. Also sind wir erst einmal losmarschiert - aber von dem Wrack war weit und breit nichts in Sicht. Als wir schon aufgeben wollten - wir waren bestimmt schon eine knappe Stunde gegangen - haben wir es dann entdeckt. Es gab so gar nichts her - ich bin mal wieder meiner Fantasie erlegen - und wenn ich ehrlich bin, hätten wir uns den Trip auch sparen können. Noch heute ziehen mich meine Lieben mit diesem “begehbaren Wrack” auf.

Zurück am Parkplatz suchte Sandra eine öffentliche Toilette, die es dort gab, auf. Während wir auf Sie warteten, fiel uns eine Gruppe Paviane mit Jungtieren auf. Wir hatten sie zuerst gar nicht gesehen, so gut waren sie durch das Gestrüpp getarnt und verdeckt. Wir hofften nur, dass Sandra unbehelligt wieder zu Auto zurückkommen konnte, weil uns die Tiere mittlerweile neugierig beäugten. Gott sei Dank war es aber für Sandra kein Problem, wieder ins Auto zu kommen.

Nach diesem ereignisreichen Tag sind wir dann in unsere Unterkunft gefahren und ich habe mich in der Küche wieder “ausgetobt”. Schon spät am Abend holte Thomas mich dann noch einmal auf den Balkon - und dort konnte ich im Dunkeln einen Wal blasen hören. Es war eine tolle Stimmung; das Geräusch des Wals und das Wissen, dass er sich direkt unter dem Balkon befand, wir ihn aber nicht sehen konnten.

Donnerstag, 26.08.04

Unser letzter Ferientag in Südafrika und wir konnten ihn noch super nutzen. Als wir morgens aufwachten, hatten wir wieder einen fantastischen Sonnenaufgang vor unserem Fenster. Das Wetter war traumhaft schön und es gab keine Wolken am Himmel. Vor unserem Balkon ruhten sich wieder mehrere Wale aus, unter anderem auch eine Walmutter mit Kind. Ganz in der Nähe konnte ich eine Robbe beobachten, die im Wasser spielte. Ich hätte stundenlang da sitzen und das Meer beobachten können. Auch der Wind vom Vortag hatte sich gelegt und so sind wir nach dem Frühstück (wieder auf unserem Balkon) zum Tafelberg gefahren. Der Weg durch Kapstadt war ziemlich stressig, da wir in den letzten Wochen fast nur durch die Natur oder kleinere Orte gefahren sind. Am Fuß des Tafelbergs angekommen haben wKabelbahnir den Wagen auf einem riesigen Parkplatz abgestellt und sind mit der Kabelbahn auf den Tafelberg hinaufgefahren. Die Bahn ist eine große runde Gondel, die sich auf dem Weg nach oben einmal um ihre eigene Achse drehte, Gondel zum Tafelberg mit Blick auf Lion's Headso dass jeder Mitfahrer die Gelegenheit hatte, zu jeder Seite einmal hinauszuschauen. War es unten noch warm und windstill gewesen, so fegte oben ein ziemlich kühler Wind. Dafür war die Aussicht aber grandios. Durch die klare Sicht konnten wir so weit gucken, dass wir nicht wussten, wo das Meer endet und der Himmel beginnt. Von dort oben konnte man erst einmal sehen, wie riesig Kapstadt doch ist. Weit in der Ferne konnten wir Robben Island entdecken, auf der Nelson Mandela jahrelang gefangen gehalten wurde. Wir sind dann eine ganze Weile auf dem Plateau des Tafelbergs entlang gewandert, aber wegen des Windes wurde es uns dann doch etwas kühl. So sind wir nach knapp 2 Stunden wieder nach unten gefahren.

Kapstadt vom Tafelberg

Wie wir vorher von Freunden gehört hatten, musste man die “Victoria +Alfred Waterfront” gesehen haben. Also haben wir uns dorthin aufgemacht und uns ein wenig umgeschaut. Tafelberg von der V+A WaterfrontAber weder wir Erwachsenen, noch unsere Kinder hatten Lust auf Shopping und Großstadt. Also haben wir uns noch einmal etwas “Tierisches” ausgesucht und sind ins Two-Oceans-Aquarium gegangen. Dieses Aquarium war einfach sensationell. So etwas hatten wir in Deutschland noch nie gesehen. Am Two Oceans Aquariummeisten hat uns ein riesiges Becken, das über mehrere Meter hoch war und als Rundbau angelegt war beeindruckt, durch das wir durch Glasröhren gehen konnten. Darin schwammen großen Rochen, viele große (mir aber leider unbekannte Fische) und Haie. Als ich an dieses Becken kam, meinte Thomas auf einmal: “Über dir schwimmt ein Hai” und als ich nach oben schaute, blickte ich direkt in das Maul des Tieres - ein riesiger Brocken. Ich hatte mich dermaßen erschrocken, dass ich automatisch einen Schritt zurückgewichen bin, weil ich zuerst gar nicht realisiert habe, gar nicht “im Becken” zu stehen.

Nach dem Aquariumbesuch fuhren wir entlang der Camps Bay und Hout Bay zurück. Die Küstenlandschaft ist sehr schön, aber die Bebauung hat mich teilweise abgestoßen. Das war nicht mehr das Südafrika, das wir die Wochen vorher erlebt hatten und teilweise schämte ich mich für die Lebensweise der Reichen.

Zum Abschied dieses Tages und unserer Reise sind wir noch einmal zum Boulders Beachs gefahren und haben im Boulders Point Restaurant zu Abend gegessen. Es war schon dunkel und auf der Straße zum Parkplatz liefen die kleinen Pinguine herum. Im Restaurant warnte man uns dann auch, vor Starten des Motors nachzusehen, ob sich nicht ein Pinguin unter dem Fahrzeug versteckte, da diese sich Sonnenaufganggerne dort aufhielten. Das war aber nicht so und so konnten wir unbehelligt zu unserer Unterkunft fahren. Auf dem Rückweg wurde das Wetter schlechter und es zog ein Sturm auf.

Unser letzter Tag in Südafrika begann mit einem genialen Sonnenaufgang über der False Bay, den wir von unserem Bett aus genießen konnten. Nach einem letzten guten Frühstück sind wir dann zum Flughafen Kapstadt gefahren und haben zunächst den Leihwagen zurückgegeben und dann zum Inlandsflug nach Johannesburg eingecheckt. Der Rückflug führte von dort wieder über Dubai zurück nach Deutschland.

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