Briksdalsbreen

Sonntag, 02.07.06

Wasserfall am Melkvoll-CampingplatzDie Sonne strahlte wieder von einem blauen Himmel und wieder einmal hatten wir das Glück, draußen vor dem Wohnmobil frühstücken zu können. Gegen 10:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Melkvoll-Campingplatz, dem Tipp unseres Norwegers. Dieser Campingplatz lag am Ende eines Tals mit wunderschönem Blick auf einen wirklich imposanten Wasserfall zu unserer rechten Seite und einem Blick auf die Gletscherzunge des Brikdalsbreen. Unsere Stellfläche konnten wir uns auf einem weiten Wiesenstück aussuchen, und so stellten wir uns in die Nähe des Wasserfalls. Der Stellplätze waren groß angelegt und da es sowieso nicht sehr voll auf dem Platz war, standen wir fast für uns alleine dort.

Da die Fahrt hierher nicht sehr lange gedauert hatte, beschlossen wir, am frühen Mittag eine Wanderung zum Gletscher zu machen. Der Weg führte an einem wilden Bachlauf vorbei, den wir immer wieder nutzten, um uns etwas abzükühlen. Trotz der stetigen Steigung war er bequem zu gehen. Etwas störend waren nur die vielen Elektromobile, von denen wir unterwegs dauernd überholt wurden, und die pausenlos JapanerBrücke am Wasserfall zum Gletscher hinauffuhren, die wohl Landgang von einem Kreuzfahrtschiff hatten und schnellstmöglich alle Sehenswürdigkeiten abgrasten. Wir wunderten uns, warum die Leute alle eine Plastikplane in dem Elektromobil bei sich hatten, oder mit Schirm fuhren - weil wir ja nun wirklich tolles Wetter hatten. Später wußten wir warum - unser Weg querte einen tosenden Wasserfall mit einer Brücke und die Gischt spritze dermaßen, dass wir klitschnass gewesen wären, wenn wir nicht zügig über diese Brücke gegangen wären. Allerdings fanden wir es ganz lustig und auch schön kühlend. In der Gischt zeigten sich die schönsten Regenbogen und wir legten eine etwas längere Pause ein, um dem Naturspiel zuzuschauen. Dann ging es weiter bergan bis zum Gletschersee. GletscherAls wir dort ankamen, verschlug es uns fast die Sprache. Im Sonnenschein lag der Gletschersee türkisfarben vor uns und in ihm glitzerten viele kleine Eisschollen. Dahinter lag der Gletscher - leider nicht so weiss, wie man es sich vorstellt, sondern eher graublau. Aber auch das konnte den Gesamteindruck nicht mindern. Das Verlangen, sich sofort in das tolle Wasser zu stürzen, wurde jäh gebremst, als wir unsere Hände in das Wasser hielten - es war im wahrsten Sinne des Wortes “eiskalt”. Außerdem pfiff dort oben ein heftiger Wind, ganz anders als beim Aufstieg. Weiter oben auf dem SeilschaftGletscher konnten wir eine Seilschaft ausmachen und wären auch gerne mal aufs Eis gegangen, hatten aber leider nicht das richtige Schuhwerk und auch keine Eispickel. So begnügten wir uns, den Übergang vom Gletscher ins Wasser genauer zu betrachten. Wir fanden eineGletscher und See kleine “Eishöhle” in die wir gingen, da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, dass dies genau das Gefährlichste ist, was man tun kann, da - wenn Eis vom Gletscher abbricht - dies nicht “von oben” passiert, sondern genau an den Kanten vom Eis zum Wasser. Simone, Sandra und ich konnten dann aber doch nicht wiederstehen, und wir hielten unsere Füße mal ins Wasser - aber höchstens 10 Sekunden, danach war Schluß.

Nach knapp 2 Stunden machten wir uns wieder auf den Rückweg. Sobald man aus dem Wind, der oben am Gletscher so heftig wehte, heraus war, wurde es wieder angenehm warm. Den Rest des Abends machten wir es uns auf dem Campingplatz - der übrigens super sauber und gepflegt war - wieder gemütlich. Gegen Abend zogen Wolken auf und es fing an, leicht zu nieseln.

Montag, 03.07.06

Ich wurde gegen 08:00 Uhr wach und hörte ein lautes Rauschen, so dass ich erst enttäuscht war, dass es noch regnen sollte. Nach einem Blick durch unsere Dachluke nach draußen sah ich dann aber, dass die Sonne schien und das Rauschen vom Wasserfall kam, der ja direkt am Campingplatz lag. Also blieb ich erst mal in aller Ruhe liegen und beobachtete den Wasserfall vom Bett aus. Nach dem Frühstück (natürlich draußen in der tollen Kulisse) machten wir uns auf den Weg nach Geiranger. Schon bei unserer Abfahrt vom Campingplatz zogen leichte Wolken auf und das wurde im Laufe des Tages auch immer schlimmer.

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