Cape Cross

Montag, 07.07.08

Skeleton CoastAn diesem Morgen brachen wir gegen 09:00 Uhr auf Richtung Cape Cross mit seiner Robbenkolonie. Die Straße war in sehr gutem Zustand und größtenteils asphaltiert, so dass ein zügiges Vorankommen möglich war. Das Wetter war in der Nacht umgeschlagen und es war so nebelig, dass wir die Küstenstraße, die direkt neben dem Meer verlief, nicht sehen konnten. Unser Weg führte uns durch Swakopmund, wo wir nur kurz Halt machten, um Briefmarken zu kaufen und die Karten zu versenden.

2008-07-07 11-44-08Unser Weg führte uns durch die totale Einöde. Schon kurz hinter Swakopmund verlief die Straße nicht mehr direkt am Meer, sondern leicht im Landesinneren. Stellenweise tauchten kleine Siedlungen auf, die aber wohl eher Urlaubsdörfer für die reicheren Namibier waren und teilweise ganz unbewohnt schienen. Nachdem wir Hentiesbaai passiert hatten, waren wir wieder ganz allein auf weiter Flur unterwegs. Teilweise sah die Landschaft so aus, wie man sich eine Mondlandschaft vorstellt und darüber hing der Nebel in dicken Schwaden. Wir begannen uns schon Sorgen zu machen, ob bei diesem Wetter ein Besuch der Robbenkolonie überhaupt Sinn machte.

Kurz vor unserem Ziel standen auf einmal kleine Tische am Wegesrand, auf denen Salzkristalle zum Verkauf lagen. Man konnte sich dann den Kristall nehmen, der einem gefiel und das Geld in eine Büchse werfen, die auf dem Tisch daneben stand. Wir haben uns direkt beim ersten Tisch mit wunderschönen Kristallen eingedeckt und nachher erst bemerkt, dass es entlang der Straße einen Stand nach dem anderen gab.

Cape Cross LodgeUm 12:30 Uhr kamen wir in der Cape Cross Lodge an. Von der Straße her sah sie nicht sehr imp2008-07-07 12-27-07onierend aus, von der Seeseite betrachtet lag sie aber schon genial. Nach knapp 4 Stunden Fahrt durchs Nirgendwo, steht auf einmal in einer Bucht dieses Haus. Beim Betreten der Rezeption hat es uns dann allerdings die Sprache verschlagen. Alles war maritim dekoriert, die Lounge und der Speisesaal waren komplett in weiß gehalten mit Sofas, in denen man regelrecht versank. Da unsere Zimmer noch nicht fertig waren, haben wir erst einmal Kaffee und Kuchen zu uns genommen und dabei den Blick aus der Lounge genossen - von dort aus konnte man direkt auf das Meer schauen. Die Lodge ist so angelegt, dass alle (8) Zimmer (im ersten Stockwerk) den Blick auf das Meer haben. Wir hatten 2 Doppelzimmer, die durch eine Verbindungstür miteinander verbunden waren.

Schädel am WegesrandNachdem wir unsere Sachen in den Zimmern verstaut hatten, sind wir zu Fuß entlang der Küstenlinie zu der nahe gelegenen Robbenkolonie gegangen. Wir hätten auch dort hin fahren können, waren aber für ein bisschen Bewegung ganz dankbar. Ein Kellner wies uns noch darauf hin, dass wir vor den umherlaufenden Schakalen keine Angst zu haben bräuchten, sondern sie gut beobachten könnten. Der Spaziergang am Meer war toll, vor allem weil pünktlich zum Start des Spaziergangs sich die Nebelwolken verzogen hatten und die RobbenkolonieSonne zum Vorschein kam. Unterwegs haben wir eine große Anzahl von Skeletten (wahrscheinlich Robben, die den Schakalen zum Opfer wurden) gesehen. Als wir bei der Robbenkolonie ankamen, waren wir total begeistert. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte, so ein Gewusel war dort. Ausserdem war die Luft mit ziegenartigem Gemeckere erfüllt, da die Tiere alle durcheinander riefen. Nach ca. einer halben Stunde merkte ich, dass Thomas und die Kinder schon weitergegangen waren und so folgte ich ihnen schweren Herzens. Eigentlich wollte ich gar nicht von dem Platz weg, aber als ich bei den Dreien ankam, merkte ich, dass ich “das Herzstück” der Kolonie noch gar nicht gesehen hatte. Dort, wo ich jetzt hinkam, waren wirklich “tausende Seehunde” und in dem Gewühl war es zuerst richtig schwer, einzelne Tiere auszumachen, weil alle neben- und übereinander lagen. Und die Geräuschkulisse hatte es wirklich in sich. Fast 2 Stunden haben wir damit verbracht, uns die Tiere anzusehen und es fiel mir schwer, mich von dem Anblick zu lösen.

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Im Reiseführer wurde man gewarnt, dass der Gestank der Robben fürchterlich sein sollte, aber entweder hatten wir Glück und der Wind stand für uns günstig, oder aber es war nicht so schlimm. Auf jeden Fall konnten wir es dort gut aushalten. Auf unserem Rückweg kamen wir dann an einigen Robben sehr nah vorbei; diese interessierten sich aber überhaupt nicht für uns. Trotzdem hatten wir Respekt (vor allem nachdem wir beobachtet hatten, wie sich die Tiere untereinander angriffen) und hielten einen Sicherheitsabstand.

Sonnenuntergang an der Cape Cross LodgeZurück in der Cape Cross Lodge haben wir uns einen wirklich perfekten Sonnenuntergang angesehen. Da jedes Zimmer einen eigenen Balkon hatte, konnten wir in aller Ruhe dort sitzen und den Sonnenuntergang beobachten.

Um 18:30 Uhr haben wir uns dann in die Lounge begeben, um dort vor dem Abendessen noch einen Aperitif zu uns zu nehmen. Während dessen wurde für uns ein Tisch direkt am großen Panoramafenster vorbereitet mit Blick auf die beleuchtete Wasserstelle, die für die Tiere (vorrangig Schakale und Antilopen) dort eingerichtet worden war. Der Raum wurde von mehreren offenen Kaminen beheizt. Fast am Ende unseres 3-Gang-Menüs kam tatsächlich noch ein Schakal an die Wasserstelle, der aber keine Ruhe fand, dort lange zu verweilen.

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