Walvis Bay, Swakopmund

Samstag, 05.07.08

An diesem Morgen hatten wir uns mit allen anderen Gästen für 07:45 Uhr zum “Abschiedsfrühstück” verabredet. Bei uns war die Stimmung wieder bestens - konnten wir Büllsport doch endlich verlassen. Außerdem begrüsste uns ein strahlend blauer Himmel. Diese Stimmung konnte auch ein wieder “schlechtes” Frühstück nicht zunichte machen. So kamen die zuerst die Spiegeleier und nach 10 Minuten fiel der Hausfrau auf, dass der Speck noch fehlte. Als dieser dann kam, waren die Eier gegessen und auf Speck alleine hatte keiner von uns mehr Appetit. Der Abschied von unseren Gastgebern fiel quasi aus, da keiner zur Verabschiedung bereit stand, von unseren Urlaubsbekannten dagegen war der Abschied sehr herzlich.

SolitaireUm 09:00 Uhr ging es Richtung Solitaire, wo in weitem Umkreis die einzige Tankstelle zu finden war. Von Mike wussten wir, dass es hier einen Apfelkuchen “Apple Scramble” gab, den wir unbedingt probieren sollten. Am Himmel waren mittlerweile nur noch ein paar Schön-Wetter-Wolken zu sehen und die Fahrt führte uns abwechselnd durch Bergwelt und weite Flächen mit gelben Gräsern. In Solitaire war der Teufel los - so viele Menschen hatte ich seit Windhoek nicht mehr gesehen und es war wie auf einem großen Rummelplatz: Musik spielte über Lautsprecher ab, in einem Pub wurde ein Rugby-Spiel übertragen und die Menschen fieberten mit ihren Spielern und feuerten diese lautstark an.

Der Wendekreis des SteinbocksWir haben erst einmal getankt und uns dann etwas genauer umgesehen. Zur Tankstelle gehörte auch ein kleiner Laden, in dem wir nach Souvenirs geschaut haben. Anschliessend haben wir den “Apfelkuchen” gesucht, gefunden und direkt an einem Holztisch, mitten im Gerangel verzehrt. Danach ging es weiter auf unserem Weg zur Küste. Die Fahrt war ziemlich anstrengend, einerseits, weil uns im Verhältnis zu den letzten Tagen viele Fahrzeuge begegneten, andererseits, weil die Strasse in einem echt miserablen Zustand war, so dass wir ziemlich durchgerüttelt wurden. War dieDüne 7 bei Walvis Bay Landschaft zu Beginn noch abwechslungsreich - z. B. bei der Überquerung des Kuiseb-Passes, so wurde es gegen Ende hin doch recht eintönig.

Kurz vor Walvis Bay haben wir einen Abstecher zur Düne 7 gemacht (war ausgeschildert). Von weitem konnten wir schon Leute auf einer Art “Snowboard” die Dünen hinunterrauschen sehen, was augenscheinlich viel Spass machte, einem aber auch eine gehörige Portionen Sand ins Gesicht blies. Da es sehr windig war, entschieden wir uns für die Weiterfahrt nach Walvis Bay.

In Walvis Bay hatten wir für die nächsten 2 Nächte ein Familienzimmer im Courtyard Hotel gebucht. Das Zimmer war gross genug für uns, mit einem separatem Schlaf- und Badezimmer und wir fühlten uns dort direkt wohl. Nach dem Auspacken unserer Sachen gingen wir ans Meer, kamen aber nicht weit, da wir direkt an einem Souvenirstand “hängen geblieben” sind und dort unser gesamtes, mitgeführtes Bargeld für Schalen, kleine Elefanten, Schlüsselanhänger und ein total nett geschnitztes Nilpferd ausgaben. Bestimmt haben wir für alles zu viel bezahlt, aber für deutsche Verhältnisse, haben wir viel für unser Geld bekommen.

Da es immer noch sehr windig war, gingen wir in unsere Unterkunft zurück. Wir haben uns dann in die Lounge gesetzt und Kaffee getrunken ( es wurde extra für uns eine Kanne gekocht). Danach ging es ans Karten schreiben und so haben wir in aller Ruhe den Nachmittag verbracht.

Um 19:00 Uhr sind wir dann in ein Restaurant gegangen, das uns vom Hotelangestellten empfohlen worden war - das “Raft”. Dieses Restaurant lag auf Stelzen ins Meer gebaut und wir waren in 5 Minuten dort. Als wir hereinkamen, empfing uns eine gemütliche Atmosphäre und wir hatten Glück, noch einen Tisch für 4 Personen zu bekommen. Das Essen war sehr gut und dabei recht preiswert. Obwohl wir pappsatt waren, konnten wir dem leckeren Nachtisch, einem “Amarula-Eisbecher” nicht widerstehen. Lustigerweise entdeckten wir nach einiger Zeit ein paar Tische entfernt, Marianne von der Zebra River Lodge, die mit dem italienischen Paar einen Ausflug nach Walvis Bay gemacht hatte.

Gegen 22:00 Uhr haben wir das Restaurant verlassen und sind zu unserem Hotel zurückgegangen.

Sonntag, 06.07.08

Heute sollte einer der besonderen Tage der Reise sein - mit Levo Tours aufs Meer hinaus und nach Robben, Delfinen und Walen Ausschau halten. Da wir schon um 08:15 Uhr bei Levo Tours ankommen sollten, sind wir um 07:30 Uhr frühstücken gegangen. Zum Frühstück gab es wieder alles, was das Herz begehrte und so machten wir uns gut gestärkt auf den Weg zum Hafen. Da wir aus Erfahrung wussten, wie kalt es auf dem Wasser sein kann, hatten wir uns nach dem “Zwiebelsystem” in verschiedene Lagen von Shirts, Pullovern und Jacken gewickelt. Wir hatten aber Glück mit dem Wetter und im Laufe des Vormittags strahlte die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und die Temperaturen stiegen in wirklich angenehme Bereiche.

Als wir bei Levo Tours ankamen, wurde gerade ein Boot klargemacht, während unseres, die “Antie” noch auf einem Trailer stand. Ich hatte vermutet, dass wir mit ca. 8 Personen auf ein Boot kämen, wurde aber eines Besseren belehrt. Laut Skipper kamen 20 Personen pro Boot mit. Zuerst war ich geschockt, aber an Bord stellten wir dann fest, dass wir genügend Platz für alle hatten.

Schon im Hafenbecken schwamm eine Robbe um das im Wasser liegende Boot herum und versuchte mit allerlei Tricks, die Aufmerksamkeit der Crew auf sich zu lenken. Allein das war ein Vergnügen beim Zuschauen. Nachdem wir an Bord gegangen waren und sich alle auf dem Boot verteilt hatten, ging es auch schon los. Mit uns war noch ein deutsches Ehepaar an Bord, die sich wie wir, im hinteren Teil des Bootes aufhielten. Außerdem waren noch ca. 14 Südafrikaner mit an Bord, die sich aber direkt in die Bugspitze verzogen.

Pelikan im AnflugPelikaneKaum hatten wir den Hafenbereich verlassen, pfiff unser Skipper laut auf den Fingern und eine Schar von ca. 7 Pelikanen kam auf unser Boot zugeflogen und verfolgte uns im Gleitflug (natürlich mit Fisch bestochen). Das war vielleicht ein toller Anblick.

Als wir zum Stehen kamen, näherte sich ein Seehund dem Boot und kam dann anSpotty kommt an Bord Bord. Von unserem Skipper erfuhren wir, dass es sich um “Spotty” handelte, ein 7 Jahre alter Seehund. Natürlich wurde auch er mit FBarbara mit Spottyisch bestochen, aber es war traumhaft schön, dieses Tier aus der Nähe zu beobachten. Wer wollte, konnte Spotty auf seinen Schoß locken und sich mit ihm fotografieren lassen. Natürlich wollte ich und die Kinder fanden es auch super. Nach ausgiebigem Streicheln, Fotografieren und Füttern verabschiedeten wir uns von Spotty, der jetzt nur durch Bestechung das Boot wieder verliess und machten uns auf den Weg zum Pelican Point mit seinem gusseisernen Leuchtturm. Unterwegs haben wir eine ganze Seehundkolonie gesehen und hatten genügend Zeit, den Tieren bei ihrem Spiel im Wasser zuzuschauen. Leuchtturm am Pelican PointWeiter ging es dann auf die Suche nach Delfinen. Wir haben auch einige gesichtet, aber insgesamt war es eher ein hektisches Unterfangen, da die Tiere so blitzschnell waren und kaum, dass man meinte, sie nun näher betrachten zu können, waren sie auch schon wieder abgetaucht.

Nach knapp 3 Stunden fuhr unser Skipper zu einem ruhigen Platz im Hafen und dort haben wir an Bord noch mit kleinen Snacks und Sekt auf den gelungenen Törn angestossen. Dabei wurden wir von “Otti”, einem noch sehr jungen Seehund, im Auge behalten - wahrscheinlich hoffte er auf etwas “Fischfutter”.

Um 12:30 Uhr war die Tour dann zu Ende und wir haben uns noch nach Swakopmund aufgemacht, um uns den Ort anzuschauen. Da es aber Sonntag war, hatte die meisten Läden geschlossen und so haben Woermann-Haus in Swakopmundwir uns erst einmal die im Reiseführer genannten Highlights angeschaut. Wir entschieden uns dann, ein Café zu suchen und sind dabei auf das “Café Anton” gestoßen. Als wir hineingingen, kamen wir uns schlagartig nach Deutschland versetzt vor. In der Kühlung standen Schwarzwälder Kirschtorte, Nussecken und Sahnekuchen. Die Angestellte bediente uns in deutscher Sprache und ich hatte das Gefühl in einer alten deutschen BackstuBahnhof in Swakopmundbe zu sitzen. Wenn ich ehrlich sein soll, der Kuchen war zwar sehr lecker, aber das Ambiente doch sehr bieder und nach meinem Empfinden in Namibia fehl am Platz.

Einige Lädchen öffneten dann um 15:00 Uhr doch noch, so dass wir auch hier noch ein paar Andenken ergattern konnten. Auf unserem Weg durch das Städtchen entdeckte ich in einem Baum frei lebende Wellensittiche, die einen Höllenlärm machten. Die Anwohner nahmen gar keine Notiz von ihnen - für sie war es wohl normal, auch wenn diese Vögel in Namibia eigentlich nicht heimisch sind.

Zurück im Hotel kam mir der Mann vom Empfang mit einem Papagei auf der Schulter entgegen. Der Papagei war total verspielt und auf meine Frage, ob man ihn anfassen dürfte, bekam ich ihn auf die Hand gesetzt und konnte ihn streicheln. Da der Mann nach Hause fahren wollte, gingen wir also mit dem Papagei auf der Hand zu seinem Wagen, dort setzte sich dieser auf die Kopfstütze und dann fuhren die beiden los. Das war vielleicht ein Bild!

Am Abend waren wir so müde, dass wir keine Lust mehr hatten, zum “Raft” zu gehen. Also ließen wir uns vom Pizzadienst “Harry Pepper” 4 Pizzen ins Hotel bringen. Diese Pizzen waren so gross, dass wir uns locker die Hälfte hätten bestellen können.

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