Fish River Cañon

Sonntag, 29.06.08

MorgenstimmungUm 06:00 Uhr wurde ich wach und nichts hielt mich mehr im Bett. Aus dem Fenster sah ich, dass sich der Himmel leicht rosa färbte und die Sonne bald aufgehen würde. Also habe ich mich schnell angezogen und bin nach draussen gegangen, um zuzusehen, wie die Berge langsam mit einem rotgoldenen Farbton überzogen wurden. Es war ein wunderschönes Naturschauspiel, und nach einiger Zeit kam mir Simone entgegen, die auch nichts mehr im Bett halten konnte, und gemeinsam haben wir den Sonnenaufgang genossen. Dabei war es wieder ziemlich kalt - es war eben Winter.

Wir hatten uns entschlossen, früh zum Fish River Cañon aufzubrechen, da das Licht in den frühen Morgenstunden am besten zum Fotografieren geeignet sein sollte, da man dann durch das Spiel von Licht und Schatten die Größe des Cañons besser erkennen kann. Also frühstückten wir um 07:30 Uhr und machten uns dann auf den Weg.

Hauptaussichtpunkt "Hell's Bend"Wie schon am Tag zuvor mussten wir über eine ziemliche Holperstrecke fahren, bis wir zum Camp Hobas, dem Eingang zum Nationalpark Fish River Cañon kamen. Thomas bezahlte den Eintritt (320 N$) und dann ging es noch einmal ca. 20 km auf einer Schotterstrasse bis zum Hauptaussichtspunkt auf die Höllenkurve (“Hell’s Bend”). Blick vom "Hikers Point"Um ca. 08:30 Uhr kamen wir dort an und hatten Glück, denn als wir ankamen, fuhr eine andere Besuchergruppe gerade wieder weg. Am Aussichtspunkt blies ein ziemlich kalter Wind und ging uns durch und durch. Der Blick in den Cañon war schon toll, aber der Sonnenstand war schon nicht mehr ideal für Foto- und Filmaufnahmen. Wir sind dann zum 2. Aussichtspunkt, dem “Hikers Point” weitergefahren und die Aussicht von dort gefiel uns wesentlich besser, als die erste. Blick von der "Schwefelquelle"Zum Abschluss sind wir dann noch zum Aussichtspunkt “Schwefelquelle” gefahren. Auf dem Weg dorthin mussten wir immer wieder anhalten, da uns der Ausblick auf den Cañon immer wieder so anders erschien, um ihn fotografisch festzuhalten. Witzigerweise hat es uns dann an diesem nicht so bekannten Aussichtspunkt die Sprache verschlagen. Der Blick in den Cañon war mehr als beeindruckend und wir konnten teilweise noch nicht einmal bis zum Boden sehen. An manchen Stellen jedoch schimmerte das Wasser des Fish River grünlich im Sonnenlicht. Nach einem wirklich ausgiebigen Halt haben wir uns dann gegenKöcherbaum am Canon 11:00 Uhr wieder auf den Weg zum Cañon Village gemacht. Die Landschaft, durch die wir fuhren, vermittelte oft den Eindruck der totalen Einöde, aber sobald wir den Wagen verliessen, konnten wir eine Vielzahl von verschiedenen Pflanzen entdecken. Ich war ganz begeistert von einer lila-farbenen Blüte, die nicht grösser als mein kleiner Fingernagel war. Zwischendrin standen immer wieder Köcherbäume, teilweise in Blüte. Ausserdem wuchsen dort in grosser Menge Wolfsmilchgewächse, die sehr giftig sind und vor denen man oft gewarnt wird, um nicht mit dem Saft der Pflanze in Kontakt zu kommen.

2008-06-29 12-17-47Als wir ins Cañon Village zurückkamen, hatten wir dieses ganz für uns alleine, da sämtliche Reisegruppen abgereist waren und die neuen erst am späten nachmittag erwartet wurden. Also machten wir einen kurzen Rundgang durch die Anlage (am abend vorher war es ja dunkel gewesen, so dass wir kaum etwas sehen konnten) und entdeckten den schön angelegten Pool mit Liegen. Dort haben wir unseren Nachmittag mit Lesen und Faulenzen verbracht. Ich muss gestehen, dass ich auch in diesen Pool wegen des sehr kalten Wassers nicht reingegangen bin.

Um 16:00 Uhr haben wir an einer Sundowner-Wanderung teilgenommen. Sie wurde von einer Angestellten (Gwendolyn)Sundowner der Lodge geführt und sie erklärte uns einiges zur Umgebung und zur Pflanzenwelt. Die Wanderung führte zu einem kleinen Hügel ganz in der Nähe des Village und von dort oben konnten wir dann einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Blick über die Weite der Landschaft genießen. Um diese Zeit war auch die Reisegruppe angekommen, die mit an der Wanderung teilnahm. Leider war es mit einem ruhigen Sundowner dann auch vorbei, da die Gruppe die ganze Zeit über lautstarke Gespräche führte. Ein Teilnehmer beobachtete z. B. lieber afrikanische Kinder beim Fußballspielen durch ein Fernglas und diskutierte die Farben der Trikots, anstatt sich an einem Klippschliefer zu erfreuen, der in unserer Nähe mit blossem Auge zu beobachten war.

Wir warteten, bis die Sonne ganz untergegangen war und haben uns danach auf den Weg zurück zum Village gemacht. Wieder einmal wurde es sehr schnell kalt und wir waren froh, dass wir keinen langen Weg mehr vor uns hatten.

Das Abendessen verlief nach dem gleichen Schema wie am abend zuvor. Anschließend haben wir uns noch eine Weile wieder den tollen Sternenhimmel angeschaut, der in Afrika einfach unvergeßlich schön ist.

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