Lovedale Guest Farm

Montag, 30.06.08

Um 08:00 Uhr machten wir uns nach einem wieder einmal tollen Frühstück auf den Weg zur nächsten Unterkunft, diesmal auf einer Karakul-Schaffarm namens Lovedale. Weil uns die lange Strecke zwischen dem Fish River Cañon und der Zebra River Lodge für eine Tagesstrecke zu weit war, hatten wir uns als Zwischenstopp für Lovedale entschieden, das ziemlich in der Mitte lag. Da es sich hierbei um eine Self-Catering-Unterkunft handelte, wollten wir uns unterwegs noch mit Lebensmitteln eindecken.

Unser Tank war nur noch zu ¼ voll und so beschlossen wir, am 18 km entfernten Cañon Road House zu tanken. Als wir dort ankamen, teilte man uns allerdings mit, dass es zur Zeit kein 95 Unleaded Benzin gäbe, der Tankwagen aber im Laufe des Tages kommen würde. Da wir jedoch eine festgelegte Strecke vor uns hatten und nicht riskieren wollten, bis zum Nachmittag oder gar Abend auf den Tankwagen zu warten, liessen wir uns 10 Liter 93 Unleaded Benzin in den Tank zugeben (der Tankwart meinte, dies wäre kein Problem), um so die nächsten 160 km bis Seeheim (hier gab es die nächste Tankstelle) zu bewältigen. Als wir den Ort Seeheim erreichten, fielen wir aus allen Wolken, als wir feststellten, dass dieser Ort nur aus einem Hotel bestand. An diesem war dann auch die Tankstelle, aber zu unserem Entsetzen mussten wir erfahren, dass es auch hier kein 95 Unleaded Benzin mehr gab. Wir sollten doch noch bis zum Ort Goageb weiterfahren, der über 60 km entfernt lag. Dort gäbe es bestimmt Benzin, weil der Hotelbesitzer erst noch letzte Woche zum Tanken dort gewesen wäre und es da noch Benzin gab. Wir verstanden diese Logik zwar nicht, aber wir fuhren - wohl oder übel - weiter und kamen in Goageb mit fast leerem Tank und blanken Nerven an der Tankstelle an. Gott sei Dank gab es hier wirklich Benzin und wir schworen uns, von nun an jeden Möglichkeit zum Tanken zu nutzen, sei es auch nur für 10 l.

Lovedale Guest FarmUnsere Fahrt führte uns dann weiter durch Bethanien. Dieser Ort war schon etwas geschäftiger und wir nutzten die Gelegenheit, in einem kleinen Laden etwas Proviant zu kaufen. Nach dem kurzen Stopp machten wir uns direkt wieder auf den Weg, der wieder sehr staubig und teilweise sogar richtig langweilig war - nur weit und eben und man kam sich vor wie am Ende der Welt.

In Helmeringhausen (übrigens der erste Ort, in dem wir eine Bank entdeckten) haben wir sicherheitshalber noch einmal getankt (man kann ja nie wissen) und kurz dahinter sind wir zu unserer Farm abgebogen. Hierfür mussten wir erst einmal ein Gatter passieren und danach ging es bestimmt noch 10 km über Farmland, bis endlich das Haus auftauchte.

Die Wohnung war einfach, aber komplett zur Selbstversorgung und funktional eingerichtet. Wir hatten 2 Gästezimmer, Bad und Küche sowie einen eigenen Grillbereich direkt vor dem Haus.

Karakul-LämmerNachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten, erforschten wir die Farm, wozu uns Louisa - unsere Gastgeberin - schon vorher herzlich aufgefordert hatte. Dabei kamen wir an Gehegen mit jungen Schafen, Schweinen und Ferkeln vorbei. Es herrschte eine rege Geschäftigkeit auf der Farm und ich kam mir richtig faul und überflüssig vor.

Nach einer Weile des Umherschauens kam ein Pick-Up zu uns herangefahren, in dem Louisa mit ihrer Mutter saß. Auf der Ladefläche standen ihre 2 Kinder (3 bzw. 5 Jahre) sowie 3 afrikanische Angestellte, die sie nach Hause brachte. Einer hatte noch sein Fahrrad dabei, womit er am nächsten Tag wohl zurück radeln würde. Louisa fragte uns, Farmrundfahrtob wir Lust hätten, hinten aufzusteigen und eine Fahrt über die Farm mitzumachen. Natürlich hatten wir Lust. Kaum waren wir raufgeklettert, da ging die Fahrt auch schon los. Wir hatten einen Mordsspaß und passierten mehrere Gatter, wofür jedes Mal ein Angestellter von dem Pick-Up kletterte, das Gatter öffnete, uns hindurchließ und nach dem Passieren das Gatter wieder schloss. Das ging bestimmt 5 mal so und so konnten wir uns in aller Ruhe die Landschaft anschauen. Auf der Rückfahrt hat Simone dann das Öffnen und Schliessen der Gatter übernommen, so dass Louisas Mutter nicht immer aus- und wieder einsteigen musste.

der "Donkey"Wieder zurück auf der Farm haben wir die letzten Sonnenstrahlen auf dem Rasen vor unserer Unterkunft genossen. Das Abendessen bestand zwar nur aus Maccaroni mit Ketchup, aber es hat uns super gut geschmeckt. Louisa war auch so nett, uns noch mit einem 2 Paket Maccaroni auszuhelfen, da der Hunger doch grösser war, als wir gedacht hatten.

Um 19:00 Uhr freuten wir uns dann alle darauf, endlich den Staub des vergangenen Tages abduschen zu können. Zum ersten Mal auf unserer Reise wurden wir damit konfrontiert, dass es nicht zu jeder Tageszeit warmes Wasser gab. Erst ab 19:00 Uhr abends, wenn der ”Donkey” mit Holz befeuert wurde, konnten wir duschen, ab 23:00 Uhr gab es dann kein heisses Wasser mehr.

Den Abend haben wir innen verbracht, weil es draussen bereits wieder winterlich kalt geworden war.

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