Frans Indongo Lodge, Cheetah Conservation Fund

Dienstag, 15.07.08

Das Onguma Bush Camp zu verlassen, fiel uns wirklich schwer, weil wir uns hier sehr wohlgefühlt hatten. Auch an diesem Morgen gab es am “hauseigenen Wasserloch” nichts zu sehen, aber die Stimmung war trotzdem sehr gut. Wir ließen uns an diesem Morgen auch Zeit, da wir wieder eine übersichtliche Strecke vor uns hatten. Unser nächstes Ziel war die Frans Indongo Lodge, in der wir wieder 2 Nächte bleiben wollten, da wir an einem Tag den Cheetah Conversation Fund bei Otjiwarongo besuchen wollten.

Die Fahrt verlief den grössten Teil über asphaltierte Strassen und so kamen wir schnell voran. Lediglich die Anfahrt zur Frans Indongo Lodgeletzten 9 km mussten wir über Schotter-/Sandpiste fahren und konnten teilweise wirklich nicht schneller als 30 km/h fahren, da der Wagen schnell ins Schlingern kam und es ansonsten auch heftig staubte. Ausserdem mussten wir jeden Moment damit rechnen, dass ein Warzenschwein oder anderes kleines Tier die Strasse kreuzte.

Wir kamen gegen Mittag in dFrans Indongo Lodgeer Frans Indongo Lodge an und waren sofort begeistert. Das Haupthaus und die kleinen Bungalows waren mit Rietdächern gedeckt. Leider waren den Palmen Jutesäcke übergezogen, wegen der nächtlichen Kälte, aber das tat dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Zum Speisesaal ging es über eine kleine Brücke, die über einen künstlichen Wasserlauf führte. Von dort aus gelangte man über weitere Brücken entweder zum Pool oder auf eine Holzterrasse, auf der man sich gemütlich in Couchgarnituren oder Sesseln niederlassen konnte, mit Blick auf eine weite Ebene, in der Antilopen und lustigerweise auch Kamele zu beobachten waren.

AussichtsterrasseBis unsere Zimmer fertig waren, haben wir erst einmal ein Erfrischungsgetränk auf der Aussichtsplattform zu uns Blick auf Poolgenommen und uns die Lodge genauer betrachtet. Danach konnten wir unsere Zimmer beziehen, die wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet waren. Wir hatten 2 Doppelzimmer, die mit einer Verbindungstür verbunden waren. Für den Abend hatten wir uns zu einem Sundowner Game Drive angemeldet und bis dahin haben wir es uns am Pool gemütlich gemacht. Wir Frauen wollten auch in den Pool gehen, aber ich habe es nur bis zu den Oberschenkeln geschafft, dann habe ich vor dem eisigen Wasser kapituliert. Simone und Sandra waren da schon härter drauf, sie überwanden sich und schwammen eine Runde. Danach ließen wir uns von der Sonne wärmen und konnten dabei den Blick über die weite Ebene mit “hauseigenen” Tieren schweifen lassen.

GeierGegen 16:00 Uhr gingen wir zum Treffpunkt an der Rezeption, um an dem Game Drive teilzunehmen. Breitmaulnashörner (Weibchen)Laut Aussage von Herrn Walter - dem Leiter der Lodge - hätten wir grosse Chancen, Nashörner zu sehen. Da wir wussten, wie kalt es nach Sonnenuntergang werden würde, haben wir uns warm eingepackt und wurden zusätzlich noch mit warmen Decken versorgt. Zuerst stiessen wir auf Gnus und verschiedene Antilopen, danach entdeckten wir an einem Wasserloch mehrere Geier. Breitmaulnashorn BulleLeider waren diese aber sehr scheu und flogen direkt davon, als wir uns mit dem Wagen näherten. Prinzipiell fiel uns bei dieser Pirschfahrt schon auf, dass die Tiere hier viel scheuer und schreckhafter waren, als die Tiere im Etosha Nationalpark, weil sie noch gar nicht so an Menschen gewöhnt waren. Zuerst sah es so aus, als ob wir mit unserer Suche nach den Nashörnern keinen Erfolg hätten. Dann aber, wir waren schon fast wieder auf dem Weg zur Lodge zurück, fuhr Herr Walter noch eine Schleife und dann sah ich sie - 3 Breitmaulnashörner, die auf einer Lichtung im tollen Abendsonnenlicht standen. Wir näherten uns langsam und vorsichtig und konnten uns die Tiere in aller Ruhe anschauen. Mit dem letzteBar n Tageslicht fuhren wir zurück zur Lodge.

Um 19:00 Uhr gab es Abendessen. Der Speisesaal, der tagsüber nach allen Seiten hin offen gewesen war (damit man den Blick über die Ebene und durch die Anlage schweifen lassen konnte), war nun mit Zeltwänden umschlossen. In dem Raum empfing uns eine wohlige Wärme, die von verschiedenen offenen Kaminen sowie einzelnen im Raum aufgestellten Heizstrahlern erzeugt wurde. Die Tische waren toll hergerichtet und das Essen war göttlich. (Thomas freute sich, weil es endlich “Strauss” zum Abendessen gab.)
 

Mittwoch, 16.07.08

Das Frühstück fand an diesem Morgen in einem kleinen Raum neben der Rezeption statt. Da nur wenige Gäste in der Lodge waren, wurde der Speisesaal dafür nicht hergerichtet. Dieser Raum war aber super gemütlich und das Frühstück ein Traum. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, was ich alles essen wollte, so gross war die Auswahl. Außerdem hatten wir reichlich Zeit, da wir uns erst um 11:00 Uhr mit Herrn Neveling am Bush Pillow Guest House verabredet hatten, um mit ihm und zweien seiner Gäste (Ursula und Jürgen) zum Cheetah Conservation Fund zu fahren. Gegen 11:45 Uhr kamen wir am CCF an und konnten Gepardenuns erst einmal im Education Center umsehen. Dies dauerte schon eine geraume Zeit, da alles sehr informativ und gut verständlich angelegt war. Da wir mit Herrn Neveling und seinen Gästen im CCF waren, kamen wir in den Genuss, Geparden4 junge Geparden aus der Nähe beobachten zu können - allerdings machten wir wohl keinen großen Eindruck auf diese - sie blieben lieber faul im Schatten liegen. Nach einiger Zeit kam Dr. Laurie Marker, die Gründerin des CCF und erklärte uns noch eine Menge über ihre Arbeit; ausserdem zeigte sie uns die zugehörige Klinik, in der den Tieren geholfen wird und vermittelte uns viel von ihrem wissenschaftlichen Programm. Anschliessend gab es einen kleinen Lunch und danach haben wir an der Fütterung der Geparden Gepardteilgenommen.

Im Nachmittag ging es dann auf “Safari” über die Farm. Herr Neveling fuhr mit Thomas und den Mädels in unserem Wagen, während ich bei Ursula und Jürgen mitfahren konnte. Schon auf dem Weg zum “Bellebeno Gehege” wurde es wieder sehr interessant, weil viele Zebras, Giraffen und Antilopen unseren Weg kreuzten. Lustigerweise sassen alle Geparden nahe am Eingang des ca. 64 ha grossen Geheges (das entspricht etwa der Grösse von 90 Fussballfeldern), weil sie wohl auf ihre Fütterung warteten, so brauchten wir also gar nicht lange zu suchen. Von Laurie wussten wir, dass in diesem Gehege die Tiere “ausgewildert” oder aber auch “in Schutzhaft” genommen werden, wenn sie z. B. schon einmal in die Freiheit entlassen wurden, dann aber Nutztiere der umliegenden Farmen gerissen hatten, und somit wegen Wilderei getötet werden sollten. Natürlich war es schön, diese edlen Tiere von Nahem beobachten zu können, aber für mich war schon ein Wermutstropfen dabei, wenn ich auf den Zaun geblickt habe.

Gepard

Gepard

2008-07-16 15-56-26

Gegen 17:00 Uhr kamen wir wieder am Hauptgebäude des Cheetah Conservation Fund an und machten uns auf direktem Weg zurück zur Frans Indongo Lodge. Dass wir so lange unterwegs sein würden, damit hatten wir nicht gerechnet und so waren wir etwas angespannt, ob wir es noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück zur Lodge schaffen konnten. Die letzte halbe Stunde mussten wir dann auch auf der Sandpiste im Dunkeln zurücklegen, aber da wir den Weg kannten und langsam fuhren, ist alles gut gegangen. So waren wir passend zum Abendessen wieder zurück. Als wir in den Speisesaal kamen, stellten wir fest, dass wohl eine Reisegruppe von ca. 20 Personen angekommen war, die einen großen Teil des Speisesaals einnahmen. Dadurch war die Atmosphäre nicht ganz so gemütlich wie am Abend zuvor, aber der Service war in keiner Weise beeinträchtigt.

Uns hatte dieser Tag mit seinen verschiedenen Eindrücken sehr ermüdet und wir zogen uns früh auf unsere Zimmer zurück. Mit einem leisen Bedauern ging ich schlafen, weil mir klar wurde, dass wir wohl den letzten Tag mit Tierbeobachtungen hinter uns hatten und nun nur noch Sight-Seeing in Windhoek angesagt war.

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