Schloss Duwisib, Zebra River Lodge

Dienstag, 01.07.08

Da wir die Unterkunft bis 09:00 Uhr verlassen haben sollten, bin ich schon um 7:00 Uhr aufgestanden. Das Frühstück fiel an diesem Morgen etwas mager aus, da wir ausser etwas Brot und Marmelade nichts eingekauft hatten (es war unsere einzige Self-Catering-Unterkunft, also wollten wir nicht so viel mit uns herumschleppen).

MehrfamilienhausAm frühen Morgen war es noch sehr kalt und klamm und ich war froh, wenigstens einen heissen Kaffee trinken zu können. Unsere Sachen waren schnell gepackt und so konnten wir uns schon um 08:45 Uhr wieder auf den Weg machen. Die Landschaft war wieder sehr unterschiedlich - teilweise weite Ebenen in grün-gelben Farbtönen; dann braue Gebirgszüge. Uns fielen vor allen Dingen die teilweise riesigen VogelnesterSchloss Duwisib in den Bäumen und auf den Telefonleitungen auf.

Unser Weg führte uns durch den Ort Betta, was wir wieder zum Tanken nutzten. Ca. 30 km hinter Betta haben wir einen Stopp eingelegt, um das Schloss Duwisib zu besichtigen. Es war schon seltsam mitten in Namibia auf einmal so ein kleines Schloss zu sehen, so als wäre man in England oder Schottland. Aber irgendwie passte es einfach nicht in die Umgebung und es hat mir - obwohl ich ja eigentlich total auf Castles, etc. abfahre - im Gegensatz zum Rest der Familie überhaupt nicht gefallen.

Blick in den GartenNach diesem Halt ging es weiter zu unserer nächsten Unterkunft, der Zebra River Lodge. Die Stimmung im Auto war super und wir waren alle auf diese Unterkunft gespannt. Als dann endlich das Schild “Zebra River Lodge” auftauchte, freuten wir uns sehr. Zuerst mussten wir wieder ein Gatter passieren und dann kamen die letzten 5 km der Anfahrt zur Lodge - und die hatten es in sich. Teilweise fuhren wir durch ein ausgetrocknetes Flussbett und über einen Weg mit ziemlich tiefen Furchen. Rechts und links des Weges erstreckten sich weite Flächen, über die Springböcke und Zebras liefen. Als dann die Lodge auftauchte, waren wir restlos begeistert. Die Zebra River Lodge liegt wie eine grüne Oase mit Bugainvillea, Orangen- und Zitronenbäumchen mitten in den Tsarisbergen, umgeben von grünen Berghängen. Kaum hatten wir unseren Wagen vor dem Haus geparkt, begrüsste uns Rob, unser Gastgeber mit herrlich kühlen Getränken. Wir saßen dabei an einem grossen Holztisch auf der Terrasse und ich konnte den Blick kaum von den vielen Vögeln und der tollen Landschaft nehmen. Allein schon die Geräuschkulisse (das Zirpen der Grillen und das Zwitschern der Vögel) war phantastisch. Thomas entdeckte ein Teleskop auf der Veranda und schon waren Rob und er dabei, sich über den Sternenhimmel auszulassen. Rob versprach, am Im Hintergrund die LodgeAbend das Teleskop aufzustellen und uns den afrikanischen Himmel zu zeigen und zu erklären. Zur Lodge gehörten auch 3 Hunde, Barny, Gina und Foxy, die zur Familien gehörten und sich immer gerne knuddeln liessen - was ich mir natürlich nicht nehmen ließ.

Wir hatten hier 2 Doppelzimmer gebucht und diese lagen direkt nebeneinander und waren hell und liebevoll eingerichtet. Davor führte eine überdachte Holzveranda vorbei, auf der vor jedem Zimmer ein kleiner Tisch mit Stühlen stand, so dass man sich dort gemütlich hätte hinsetzen können. Von jedem Zimmer hatten wir den Blick auf den kleinen Garten mit Pool und der wunderschönen Bepflanzung.

Da wir schon gegen 14:00 Uhr in der Zebra River Lodge angekommen waren, schlug uns Rob vor, um 15:30 Uhr noch eine Wanderung von ca. 1 Stunde zu machen, um zu einem Köcherbaum auf einem Wanderung zum KöcherbaumFelsplateau zu gelangen und von dort aus den Sonnenuntergang zu genießen. Uns gefiel die Idee ganz gut, vor allen Dingen, weil wir uns auf ein wenig Bewegung nach der langen Fahrt freuten. Also ließen wir uns eine Wanderkarte mitgeben und dann ging es auch schon los. Der Weg führte direkt hinter dem Haus bergauf durch eine tolle Hügellandschaft und war relativ einfach zu gehen. Zuerst konnten wir gar nicht ausmachen, wo unser Ziel sein sollte, aber dann sahen wir ihn: einen einzelnen Köcherbaum oberhalb der Zebra River LodgeKöcherbaum, wie gemalt auf dem Felsvorsprung. Dort angekommen, konnten wir wirklich einen sagenhaften Sonnenuntergang genießen. Die Landschaft erstrahlte bei diesem Licht in so wunderschönen sanften Rot-Brauntönen, dass man das Auge gar nicht lösen kann. Kurz nach Sonnenuntergang haben wir uns auf den Rückweg gemacht, so dass wir noch bei Dämmerlicht gegen 18:15 Uhr wieder in unserer Unterkunft ankamen. Dort haben wir uns ein wenig frisch gemacht, dann ging es zum “Sterne gucken” hinaus. Hatte uns bis dahin schon der Sternenhimmel fasziniert, so brachte uns Rob diesen doch auf eine Art und Weise näher, die uns alle tief beeindruckte. Er hatte ein Wissen über die Sternbilder und konnte diese mit einem Laserpointer super toll darstellen, so dass wir aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen. Parallel stellte er sein Teleskop immer wieder neu für uns ein, so dass wir auch Saturn mit seinem Ring und Jupiter mit seinen kleinen Monden sehen konnten. Wir hätten stundenlang so weitermachen können, aber leider wurde es Zeit für das Abendessen.

Abends in der LodgeAlso gingen wir ins Haus und dort empfing uns eine herzliche und heimelige Atmosphäre. So war der Wohnbereich komplett durch Kerzenlicht erhellt und alle Gäste sowie Rob und Marianne standen oder saßen bei einem Glas Wein beisammen und besprachen, was sie am Tag so erlebt hatten. Die Tische waren festlich geschmückt und kaum, dass wir uns hingesetzt hatten, wurde frisch gebackenes Brot gereicht. Alleine schon der Duft des frischen Brotes war göttlich. An unserem Tisch saß noch ein Pärchen aus Deutschland sowie Gail, die Masseurin aus der Zebra River Lodge. So verlief die Unterhaltung weitgehend in Englisch, teilweise aber auch in Deutsch. Nach dem frischen Brot gab es Spargeltarte und als Hauptgericht Hühnchen in Rotweinsauce, Reis, Spinat und Salat. Besonders schön fand ich, dass die Speisen in der Mitte des Tisches auf einen Drehteller gestellt wurden, so dass sich jeder nehmen konnte, was ihm schmeckte und soviel wie er mochte. Das Essen wurde durch einen Aprikosenkuchen mit Sahne abgerundet und danach war ich pappsatt.

Da es am nächsten Tag zu unserem Ausflug ins Sossusvlei gehen sollte, haben wir uns wieder früh zurückgezogen, um noch die Kameras vorzubereiten und unsere Taschen zu packen.

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