Rondane-Nationalpark

Dienstag, 27.06.06

Wir schliefen lange und zum ersten Mal konnten wir bei Sonnenschein draußen frühstücken. Hierzu holten wir uns wieder frische Brötchen von der Rezeption. Simone und Sandra nahmen ihren Ball und gingen erst einmal eine Runde Fußball spielen. Während dessen füllten Thomas und ich das Wohnmobil wieder mit Frischwasser auf und verstauten die Sachen, damit wir anschließend weiterfahren konnten.

Peer-Gynt-WegDanach fuhren wir weiter, wir wollten an diesem Tag in das Rondane-Gebirge. Im Reiseführer hatten wir gelesen, dass sich der Weg dorthin über den Peer-Gynt-Weg lohnen sollte. Also versuchten wir es wieder mit dieser mautpflichtigen Straße. Der Peer-Gynt-Weg führte durch eine Hochmoor-Landschaft mit Blick auf eine weit entfernt liegende - teilweise schneebedeckte - Bergkette. Auch auf diesem Weg haben wir oft gehalten, weil es immer wieder etwas Neues zu entdecken gab. Allerdings war das Wetter nicht so schön wie am Tag zuvor. Der Himmel war bewölkt und teilweise nieselte es etwas. Dadurch wirkte auch die Landschaft etwas bedrückend.

In Otta gingen wir in das Touristenbüro und erkundigten uns, wo wir am besten mit dem Wohnmobil “wild” campen könnten. Eine nette Dame beschrieb uns den Weg zu einem Parkplatz oberhalb vom Mysuseter, und erklärte noch, dass es dort wunderschön sein. Also haben wir uns dahin aufgemacht und der Tipp war wirklich fantastisch - allerdings stand dort groß ein Schild mit der Aufschrift: “Camping verboten”. Da es aber zwischenzeitlich schon spät geworden war und wir ja den Tipp vom Touristenbüro erhalten hatten, blieben wir vor Ort. Auf dem Parkplatz standen einige Fahrzeuge, deren Fahrer sich wohl auf einer Wanderung befanden. Außerdem kamen noch gegen 22:00 Uhr Leute an, die sich zu einer Wanderung ins Rondane-Gebirge - wohl Abendstimmungbis zu einer Hütte - aufmachten (sie kamen auf jeden Fall nicht zurück, während wir dort wohnten). Interessant fanden wir auch, dass es dort oben eine Bushaltestelle gibt, an der 2 x am Tag ein Pendelbus für Wanderer hält, die ihren Wagen an einem Ende des Rondane-Gebirges stehen gelassen haben und dann mit dem Bus nach erfolgter Wanderung zurückgefahren werden. Die Kinder waren froh, einfach mal im Wohnmobil abhängen zu können. Während dessen haben erst Thomas und ich die nähere Umgebung erkundet, anschließend bin ich noch einmal alleine durch die Gegend gestreift, da ich es einfach nur toll fand, in dieser Natur abends alleine die Stimmung der untergehenden Sonne zu genießen. Außerdem zogen leichte Wolken auf, so dass es wirkte, als seinen nur noch die Bergspitzen vorhanden.

Mittwoch, 28.06.06

Ich wurde wach - und das Rondane-Gebirge war verschwunden! Ich traute meinen Augen nicht, aber die massiven Berge, die uns noch am Abend so begeistert hatten, waren durch die Wolken wie weggewischt. Gleichzeitig war es ziemlich kalt und so machte ich erst einmal die Heizung an und verkroch mich wieder im Bett, bis es einigermaßen warm wurde in unserem Wohnmobil. Ehrlich gesagt, waren wir ein bisschen enttäuscht, weil es doch unser Wandertag werden sollte.

Da es nicht so berauschend aussah, ließen wir uns mit dem Frühstück Zeit. Gemeinsam waren wir aber der Meinung, dass - wenn wir schon einmal in so einem tollen Gebirge wären - wir auch wandern wollten. Also packten wir die Rucksäcke und machten uns auf den Weg zur Rondvasbu-Hütte.Rondvasbu Hütte Nach ca. einer ¾ Stunde riss auf einmal die Wolkendecke auf - und ein strahlend blauer Himmel tat sich auf. Damit hatten wir nun gar nicht mehr gerechnet und so kam es, dass wir uns auf dieser Wanderung doch noch einen Sonnenbrand holten. Der Anblick der Hütte bei diesem tollen Licht war genau das, was wir uns unter “Norwegen” vorgestellt hatten. In einer riesigen Weite - nur Wiesen, Wasser und Berge - eine Holzhütte mit ihrem Charme. In der Nähe der Hütte suchten wir uns einen Platz zum Picknicken und genossen das Landschaftsbild um uns herum. Nach dieser Rast machten wir uns auf den Rückweg, der allerdings etwas abenteuerlicher wurde, da wir einen “anderen Weg” ausprobieren wollten - immer den gleichen Weg zu gehen, ist doch langweilig!

RondvasbuDieser Weg war eindeutig viel schöner als der Hinweg. Der hatte uns über eine feste Straße geführt, an der uns auch 1 - 2 Autos überholt hatten. Der Rückweg war eher ein erahnter Trampelpfad - also am Anfang noch gut erkennbar, aber dann verlief er Rondaneirgendwo im Nichts. Das hatte zur Folge, dass wir teilweise ziemlich im Morast einsanken oder kleiner Bäche überspringen mussten, wobei ich jedes Mal Angst bekam, mit der gesamten Kameraausrüstung auszurutschen und hineinzufallen. Außerdem dauerte der Rückweg daher fast doppelt so lang wie der Hinweg. Insgesamt waren wir über 6 Stunden unterwegs gewesen und als wir am Wohnmobil ankamen, fielen wir erst einmal mit Heißhunger über Kaffee und Kuchen her.

Zuerst überlegten wir noch, eine weitere Nacht im Rondane zu verbringen. Dann war es uns aber zu riskant, ob wirAbendstimmung nicht doch Ärger bekämen, wenn herauskam, dass wir auf dem Parkplatz übernachteten. Also haben wir uns schweren Herzens auf den Weg gemacht. Unser nächstes Ziel war Aalesund, aber das schafften wir an diesem Abend nicht mehr. So machten wir unterwegs an einem kleinen Campingplatz bei Lesjaskog direkt an einem See Halt, aber dieser war nicht gerade empfehlenswert. Im großen und ganzen war er wohl eher für Dauercamper gedacht und es war etwas schwierig, unser großes Mobil vernünftig an den uns zugewiesenen Platz zu bekommen. Außerdem waren die Sanitäranlagen nicht gerade einladend - höchstens lustig, weil zwischen Waschbecken und Toilettenkabine gerade einmal ca. 30 cm Platz war. Ich bin ja nicht gerade dick, aber ich schaffte es nicht, mich vor das Waschbecken zu stellen. In diesem Fall ist eine eigene Wascheinheit und Toilette im Wohnmobil wirklich Gold wert!

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