Sabi Sand

Samstag 07.08.04

Am frühen Morgen haben wir uns auf den Weg zur Elephant Plains Lodge im Sabi Sand am Rande des Krüger NP aufgemacht. Wir sind dafür um 06:30 Uhr aufgestanden und haben Embizeni nach einem ausgiebigen Frühstück um 08:15 Uhr verlassen. Simone fiel es ziemlich schwer, sich von Cosmo zu trennen. Die Fahrt führte uns an riesigen Bananenplantagen vorbei. Um viele Stauden hingen Plastiksäcke, in denen die Bananen reiften. Wir sind an vielen Orten vorbeigekommen, an denen es für uns unvorstellbar wäre, zu leben. Auf dem letzten Wegstück bis zum Gowrie-Gate war die Straße so schlecht, dass Thomas fast nur 30 km/h fahren konnte. Wir hatten uns für unterwegs Wasser mit Sirup gemischt und als Thomas vorschlug, mal etwas zu trinken fragte ich, ob er es nicht vorher noch einmal durchschütteln wollte. Thomas brach fast vor Lachen zusammen und meinte, dass das bei dieser Holperstrecke ja wohl nicht mehr nötig sei.

Betäubter Elefant Kurz hinter der Einfahrt in den Park war der Weg von einem Helikopter versperrt und wir bekamen mit, dass Ranger einen Elefanten betäubt hatten, den sie gerade auf einen Lastwagen gehoben hatten. Der Elefant sollte in einen anderen Park umgesiedelt werden. Bei dieser Gelegenheit lernten wir auch schon unseren Guide von der Elephant Plains Lodge - Gideon - kennen. Als er erfuhr, wer wir waren und wohin wir wollten, durften wir unseren Wagen verlassen und hatten die einmalige Gelegenheit, den Elefanten anzufassen (er fühlte sich hart und struppig an).

Danach fuhren wir weiter, bis wir unsere Lodge erreichten. Diese Lodge war herrlich gelegen und von der Terrasse (mit Swimmingpool) konnten wir direkt auf ein Wasserloch im Gelände schauen. Wie um uns zu begrüßen, standen dort auch schon Elefanten und tranken.

Unser RondavelNach dem Einchecken zeigte uns Will – ein Angestellter der Lodge – unsere Unterkunft. Diese war ein kleines Häuschen (ein afrikanisches Rondavel), bestehend aus 2 Räumen: einem Schlafraum mit einem Doppelbett und zwei Einzelbetten sowie einem Badezimmer.

Da die erste Pirschfahrt erst für 14:30 Uhr angesetzt war, gönnten wir uns eine Verschnaufpause am Pool. Hierbei handelte es sich allerdings um einen anderen Pool – er gehörte quasi zu den Rondavels. Von diesem Pool aus konnten wir sogar während des Schwimmens die weitläufige Landschaft mit dem Wasserloch beobachten und nach Tieren Ausschau halten. Während wir es uns dort also gut gehen ließen, hörten wir nach einiger Zeit zuerst ein wildes Trompeten und nach einer Weile kam eine kleine Elefantenherde ans Wasserloch. In dieser Herde gab es ein Jungtier, das allen anderen die Schau stahl. Wir hatten den Eindruck, dass dieser kleine Elefant noch gar nicht wusste, was er mit seinem Rüssel anfangen sollte. Wir konnten uns gar nicht satt sehen und Thomas hat vor lauter Begeisterung nur noch den Finger auf dem Auslöser seiner Kamera gehabt.

Nach unserer „Verschnaufpause“ gab es einen kleinen Snack und dann ging es los:Geländewagen unsere erste Pirschfahrt wartete auf uns. Gideon war sehr nett und erzählte uns erst einmal, was auf uns zukommen würde. Vor allen Dingen wies er uns an, auf keinen Fall im Wagen aufzGepardustehen. Solange die Menschen ihre Beine nicht zeigen würden, wären sie für das Wild uninteressant. Außerdem gab er uns direkt bekannt: “I don’t stop for Impalas”. Diese Aussage verstanden wir relativ schnell, denn Impalas sieht man in den Nationalparks wirklich wie Sand am Meer. Die Pirschfahrt fand in einem „offenen Geländewagen“ statt, und es saßen maximal 9 Personen (also 3 Reihen á 3 Personen) in einem Wagen. Die letzte Sitzreihe war etwas erhöht und so konnte man gut über die anderen hinwegsehen. Simone saß mit Thomas in der zweiten Reihe und Sandra und ich ganz hinten. Es war super lustig, weil man hinten ziemlich durchgeschüttelt wurde und wir mussten uns gut festhalten. Innerhalb kürzester Zeit haben wir Giraffen, einen Leoparden, Geparden und Büffel gesehen. Als es anfing, dunkel zu werden, sind wir auf eine Löwengruppe gestoßen, die wir dann querfeldein verfolgt haben. Das war schon etwas abenteuerlich. Teilweise ist Gideon durch das Gestrüpp gefahren, so dass uns die Zweige nur so um die Ohren klatschten. Auf Thomas Frage, ob nicht mal eine Schlange von oben ins Auto fallen könnte, meinte Gideon, dass so etwas bisher noch nicht passiert wäre – aber theoretisch schon möglich wäre.

Giraffen
Lilac Breasted Roller

Löwe

Auf dem Rückweg zur Logde – es war mittlerweile schon stockdunkel – kamen wir um eine Kurve und vor uns waren nur lange Beine im Scheinwerferlicht zu sehen. Eine Giraffe stand direkt auf der Straße vor uns. Gideon bremste sofort und schaltete das Licht aus, da wir die Giraffe damit nur geblendet hätten. Kaum war das Licht aus, ging das Tier ganz gemächlich weiter seinen Weg. LeopardKurz danach haben wir noch einen Leoparden aufgespürt, der gerade unter einem Baum lag und seine Beute verspeiste. Das Geräusch der knackenden Knochen (es war ein Impala, das er erlegt hatte) war schon unangenehm. Während wir den Leoparden beobachteten, hörten wir auf einmal in der Dunkelheit Geräusche hinter unserem Fahrzeug. Der Leopard schnappte sich daraufhin seine Beute und war mit einem Satz oben im Baum – imponierend, wie leicht das geschehen ist. Uns war es mulmig zumute, weil wir nicht wussten, was da im Gebüsch herumschlich. Gideon glaubte, es wäre eine Hyäne gewesen, die dem Leoparden die Beute abspenstig machen wollte.

Mittlerweile war es 19:30 Uhr und es war Zeit fürs Dinner. Also fuhren wir zur Lodge zurück. Dort war das Essen schon für uns vorbereitet und nach einem kurzen Drink an der Bar haben wir draußen in der Boma gegessen. Es wurde jedoch empfindlich kalt, so dass wir direkt nach dem Essen in unser Rondavel gegangen sind. Wir hatten an diesem Tag so viel erlebt, dass wir das erst einmal in Ruhe auf uns wirken lassen mussten und für den nächsten Tag war schon wieder früh eine Pirschfahrt angesetzt.

Sonntag, 08.08.04

ElefantWir wurden um 06:00 Uhr von einem Angestellten durch Klopfen an unserer Tür geweckt. Schnell haben wir uns fertig gemacht und um 06:30 Uhr ging es dann (nach einer Tasse heißem Kaffee oder Tee auf der Terrasse) los. Es war bitterkalt und trotz der dicken PTöörööullover und den Wolldecken, die im Fahrzeug für uns bereit lagen, haben wir ziemlich gefroren. Zuerst hatte es den Anschein, als hätten wir mit dieser Pirschfahrt kein Glück – aber dann stießen wir auf eine Herde Elefanten. Zwei Jungbullen fingen an zu rangeln und stießen dabei urige Laute aus – super toll!

Danach fuhren wir weiter und hatten das Glück, noch Giraffen, Antilopen und sogar ein Leopardenbaby (ca. 5 Monate alt) zu entdecken. Dieses lag gut geschützt und getarnt in seinem Versteck, während seine Mutter wohl auf Nahrungssuche war.

Zwischendurch hielten wir an einem Wasserloch und dort durften wir dann auch aussteigen und ein “kleines Frühstück” mit heißem Kaffee und Tee zu uns nehmen. Dabei konnte ich in der Ferne ein Flusspferd ausmachen – aber leider kamen wir nicht näher heran.

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