Underberg/Port St. Johns/King Williams Town

Sonntag, 15.08.04

KurvenIn “Eagles Rock” bei Underberg wartete die nächste Unterkunft auf uns. Wir hatten diese ausgesucht, weil wir auf unseren Weg in den Süden eine Zwischenstation brauchten. Obwohl wir nur 130 km zurücklegen mussten, haben wir fast 3,5 Stunden dafür benötigt. Die Fahrt war ziemlich anstrengend, da die Straßen größtenteils nicht geteert, sehr, sehr holperig und außerdem gegen Ende hin auch noch sehr kurvenreich waren. Die ganze Zeit wurden wir ziemlich durchgeschüttelt, aber die Landschaft war wieder traumhaft schön.

Eagles RockÜbernachtet haben wir diesmal in einem Holzhaus “Laemmergeier Cottage”, das unser Gastgeber alleine in “kanadischer Hüttenbau- weise” erbaut hatte. Das heisst, dass innen und aussen alles aus großen runden Holzbalken gestal- tet ist. Insgesamt können bis zu 10 Personen in diesem Haus übernachten und so konnten die Kinder frei wählen, wo sie schlafen wollten. Sie entschieden sich für die Empore, auf der ein großes Doppelbett stand. Landschaftlich ist es hier nicht so schön, aber es sollte ja auch nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur Küste sein. Wir haben den Nachmittag einfach zum Ausruhen und Lesen genutzt.

Abends habe ich dann zum ersten Mal auf dieser Reise gekocht - Nudeln mit Soße.

Montag, 16.08.04

Am Morgen war es nebelverhangen und nur noch 8 °C kalt. Da noch eine weite Strecke vor uns lag, haben wir früh gefrühstückt und sind dann nach Port St. Johns aufgebrochen. Dort sind wir um 12:30 Uhr angekommen. Die Strecke war nicht sehr beeindruckend - erst kurz vor Port St. Johns, als man das Meer schon sehen konnte, wurde es wieder interessant.

Cremone EstateZum ersten Mal unserer Reise kam es vor, dass unsere von Deutschland getätigte Reservierung wohl nicht mehr registriert war. Gott sei Dank war es aber kein Problem, ein Häuschen zu bekommen, da kaum Gäste anwesend waren (für Südafrika waren wir außerhalb der Saison unterwegs). Die Häuschen stehen auf Pfählen, da sie direkt an einem Fluss liegen und so gegen Hochwasser geschützt werden sollen. Auch diese Unterkunft ist toll eingerichtet und super sauber. Zwischen den beiden Schlafzimmern (jedes mit eigenem WC) liegt die Wohn-Küche.

Port St. JohnsNach dem Einchecken haben wir die Umgebung noch etwas mit dem Wagen erkundet. Erst haben wir uns das Meer von den Bergen rundherum angeschaut, dann sind wir zu einer kleinen Bucht gefahren und an den Strand gegangen. Da es sehr windig war, konnten wir zwar nicht ins Wasser, aber den StrandStrand konnten wir auch so genießen. Für unser Frühstück am nächsten Morgen brauchten wir noch Milch, also sind wir kurz entschlossen in den Ort aufgebrochen, um welche zu holen. Port St. John ist keine typische Touristenstadt und es gibt dort fast ausschließlich “Schwarzafrikaner”. Dadurch ist der Flair ein ganz anderer. Der Besuch des Supermarktes war interessant, lustig und abenteuerlich in einem. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Erst einmal war der Laden rappelvoll und überall standen die Menschen und unterhielten sich lautstark. Das Einräumen der Lebensmittel durch die Mitarbeiter war sehenswert. Mitten im Regal auf ca. 2 m Höhe, saß ein Afrikaner und schnappte die Mehl-, Zucker-, Maissäcke etc. die ein Anderer von unten nach oben “warf”. Dabei wurde gelacht und gescherzt.

An der Kasse ist dann total das Chaos ausgebrochen, als Thomas der Kassiererin 100 Rand und 50 Cent gab, um einen Betrag von 27 Rand und 35 Cent zu bezahlen. Die Kassiererin - leicht überfordert mit den separaten 50 Cent - gab in die Kasse ein, dass sie 10.000,50 Rand erhalten habe, und als die Kasse daraufhin anzeigte, dass Thomas 9.973,15 Rand Rückgeld bekommen sollte, brach bei ihr schieres Entsetzen aus. Just in diesem Moment brach auch noch die Stromversorgung ab und wir mussten ca. 5 Minuten warten, bis alle Kassen wieder “resettet” wurden und die “Oberkassiererin” kam und alles geklärt werden konnte.

Am Abend haben wir gemütlich im hauseigenen Restaurant gegessen.

Dienstag, 17.08.04

KingDieser Tag war von der langen Fahrt von Port St. Johns nach King Williams Town gekennzeichnet. Am Anfang war die Landschaft noch relativ interessant, aber nach einiger Zeit wurde es dann doch langweilig. Uns war schon klar, dass wir solch einen Tag in der Route haben würden und waren froh, als wir abends in unserer Unterkunft in King Williams Town ankamen. Der Ort ist ziemlich uninteressant und bei einem Spaziergang konnten wir außer Möbelhäusern verschiedenster Art nicht wirklich etwas Sehenswertes entdecken. Auch die Unterkunft ist diesmal eher “bescheiden”. Wir hatten ein Zimmer mit einem Doppelbett und eine Ausziehcouch für die Kinder. Es war ziemlich beengt und wir waren froh, dass es tags drauf früh weiter ging zum Addo Elephant NP.

Unsere Gastgeberin war sehr freundlich und bemüht, uns den Aufenthalt so angenehm als möglich zu gestalten. Das Abendessen war sehr gut (Thunfischsandwich-Rolle, Hähnchen mit Reis, süße Kartoffeln mit Gemüse und als Nachtisch Kuchen mit Eis). Was ich aber wirklich toll fand, war der Umgang der Hausdame mit den farbigen Angestellten. Zum ersten Mal habe ich erlebt, dass ein Arbeitgeber respektvoll und schon fast freundschaftlich mit seinen Angestellten umgegangen ist. Als die Gäste mit dem Essen fertig waren, konnten sich die Bediensteten - teilweise mit ihren Familienangehörigen - an die Tische setzen und genau das Gleiche essen, wie wir auch. Und unsere Gastgeberin setzte sich mit dazu.

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