Süd-Euböa

Dienstag, 15.05.2012

An diesem Tag startete unsere Tour in den Süden Euböas. Die Fahrt ging um 09:00 Uhr von unserem Hotel los und wieder sammelten wir die Gäste aus den anderen Hotels am Hafen ein. Die Fahrt war wesentlich kürzer als die gestrige und wir fuhren bei strahlend blauem Himmel los. Bereits kurz hinter dem Ortsausgang von Nea Styra kamen wir an einem Marmorwerk vorbei, das schon von Alters her berühmt für seinen grünen Marmor ist. Z. B. wurden hier vor Ort hergestellte Säulen jeweils zwischen 2 Booten befestigt nach Rom transportiert zum Bau des Petersdoms.

Blick auf MarmariDie Straße führte durch eine tolle Landschaft, nicht so blumenreich wie die gestrige, aber wir fuhren auf Serpentinen immer höher Richtung Marmari. Unterwegs machten wir einen kurzen Zwischenstopp zum Fotografieren. Während wir unsere Fotos machten, kam eine größere In der FrauengenossenschaftHerde Ziegen den Berghang hinauf, sprang über die Leitplanken auf die Fahrbahn und störte sich auch nicht an vorbeifahrenden Autos.

Wir fuhren dann weiter bis zum Ort Marmari, einem verträumten, wunderschönen Hafen. Der Bus hielt direkt vor dem Haus einer Frauengenossenschaft, die eigene Produkte, Handarbeiten etc. ausstellte und die ein kleines „Heimatmuseum“ betrieb. Ioanna erzählt uns anhand der Exponate einiges über die Lebensweise der einheimischen Bevölkerung aus vergangenen Tagen. Zum Abschied hatten die Frauen einen kleinen Tisch Im Hafen von Marmarivorbereitet, auf dem griechisches Gebäck und sog. Zipola (ein scharfer Tresterbrand, ähnlich dem italienischen Grappa) zum Probieren angeboten wurde. Pur fand ich persönlich ihn zu scharf, mit Granatapfellikör gemischt aber sehr lecker.

Anschliessend nutzten wir die uns noch verbleibende Zeit zu einer kurzen Ortsbesichtigung. Bis zur Abfahrt des Busses setzten wir uns in eine kleine Taverne am Strand.

St. Nikolaus in KaristosDie weitere IkonostaseFahrt führte uns dann nach Karistos, einer etwas größeren Hafenstadt. Karistos ist die Verwaltungshauptstadt Süd-Euböas. Dort besichtigten wir zuerst die griechisch-orthodoxe Nikolaus-Kirche (endlich mal eine Kirche, die die typische blaue Kuppel trägt) und Ioanna erklärte uns anhand dieser den Aufbau. Charakteristisch ist die sog. Ikonostase, d. h. das aus mehreren Ikonen geformte Altarbild. Darin eingeschlossen sind ein mittlerer und 2 seitliche DurchKuppel in St. Nikolausgänge zur Sakristei. Rechts vom mittleren Hauptdurchgang sind immer Jesus-Bilder in verschiedenen Lebenslagen zu sehen. Auf der linken Seite wird die Gottesmutter Maria gezeigt und daneben der Heilige, dem die Kirche gewidmet ist. Darüber hinaus haben diese Kirchen immer eine Hauptkuppel, auf deren Innenseite ein Jesusbild gemalt ist, das die Verbindung der Gemeinde zu Gott symbolisiert. Ioanna erläuterte auch, dass die Mehrzahl der Griechen sehr religiös seien und die Kirchenfeste wahre Volksfeste sind, die über mehrere Tage hinweg gefeiert werden.

Nach dieser Besichtigung hatten wir Zeit für einen Bummel durch den Ort. Die Ortsmitte bildet ein zentraler, freier Platz, der an die Hafenpromenade angrenzt.

  Hafen von Karistos

Griechische KücheZum Essen fand sich die Gruppe wieder zusammen und wir wurden von Ioanna zu einer kleinen Taverne in einer Seitengasse geführt. Dort konnten wir landestypisch zunächst die angebotenen Gerichte in den Töpfen begutachten, bevor wir uns für eine Speise entschieden. Wir waren von der Vielfalt der griechischen Speisen schon fast überfordert. Alles sah sehr appetitlich aus und das PalindromEssen war auch wirklich lecker. Der Wirt war sehr zuvorkommend und übersetzte unsere Bestellungen direkt in die Küche. Obwohl unsere Gruppe ja recht groß war, schaffte er es, jeden bei seiner Bestellung zu beraten und alle in der zur Verfügung stehenden Zeit zu bedienen, ohne dass es für uns ungemütlich wurde.

Nach dieser Mittagspause machten wir auf die Rückfahrt zum Hotel. Unterwegs besichtigten wir noch kurz eine kleine Quelle, die der Heiligen Barbara gewidmet ist und direkt an der Straße liegt. Interessant hier war eine Überschrift in Form einem Palindroms (hierbei handelt es sich um einen Text, der von vorne und hinten gleich gelesen werden kann, z. B. “ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie”). Natürlich konnten wir den griechischen Text nicht lesen, aber wir erkannten die Symmetrie der Buchstaben.

Wir waren um 15:30 Uhr wieder am Hotel und konnten den Nachmittag noch gemütlich am Pool verbringen.

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